„Gib´ dem  Menschen eine gefüllte Nudel und er ist glücklich“ sagte ein Freund von mir anlässlich dieser Bilder.  Zwar handelt es sich bei Pierogi eigentlich nicht um „Nudeln“, aber glücklich machen sie trotzdem – und satt.

Vor einigen Wochen war ich das erste Mal in Polen und habe dort gelernt, wie man Piroggen macht. Dieses – zugegeben nicht ganz leichte – Gericht hat mir so vorzüglich geschmeckt, dass ich es, wieder daheim, gleich noch mehrere Male für Freunde und Familie zubereitet habe.  Ganz besonders lecker sind die heißen Pierogi nach einem langen Spaziergang an der wunderschönen und ursprünglichen Küste oder den dichten Wäldern Polens:

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Aber natürlich schmecken sie auch zuhause am Küchentisch und an jedem anderen Ort.

Zunächst wird für die „Pierogi ruskie“ die Füllung zubereitet. Dazu benötigt man gekochte Kartoffeln (erkaltet), Zwiebeln, Butter, Salz, Pfeffer, Muskat und Twaróg. Der Twaróg ist ein spezieller Käse, der bei uns nur schlecht erhältlich ist. Man kann ihn aber prima durch einen vollfetten Hüttenkäse ersetzen, den man einige Stunden in einem Tuch oder Sieb abtropfen lässt. Die Zwiebeln werden fein gehackt (ich mag es sehr fein, aber das ist Geschmackssache) und leicht gesalzen. Wenn sie etwas Wasser gezogen haben, gebe ich sie mit ein wenig Rapsöl in die Pfanne. Nachdem sie glasig geworden kommt noch  ein großes Stück Butter dazu. Haben sie Zwiebeln und Butter eine leichte Bräune, nehme ich sie vom Herd und lasse sie etwas abkühlen.

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Nachdem die Kartoffeln ausgekühlt sind, werden sie mit dem Kartoffelstampfer fein zerdrückt. Der zerbröselte Twaróg und die Zwiebeln kommen dazu: Alles gut vermischen und mit Salz, Muskatnuss und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. Die Masse beiseite stellen und durchziehen lassen.

Nun kommt der Pierogi-Teig. Hierfür benötigen wir lediglich Mehl und kochendes Wasser. Das Mehl in eine Schüssel geben und das kochende Wasser in kleinen Schlücken dazugeben. Mit einem Kochlöffel jeden Schluck gut einarbeiten. Irgendwann wird die Masse zu klumpig für den Kochlöffel. Dann warte ich, bis der Teig soweit erkaltet ist, dass man ihn anfassen kann (er sollte allerdings immernoch heiss sein). Ab da an wird er mit den Händen weitergeknetet, bis sich aus der Mehlpampe ein gleichmäßiger Teig gebildet hat (er darf zum Schluss nicht mehr kleben). Dieser wird dann auf einer bemehlten Fläche dünn ausgerollt:

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Aus dem Teig mit einem runden Ausstecher, oder auch einem Glas, Kreise ausstechen. Die Kreise je mit einem Löffel der Pierogi-Masse füllen und dann verkleben. Das Verkleben bedarf ein wenig Übung. Vorsichtig werden die Kreise gefaltet und die Enden aneinandergeklebt. Der Teig darf nicht zu dünn sein, da  beim Kochen sonst die Füllung austreten würde, aber auch zu dick darf er nicht sein, da die Pierogi in erster Linie nach der Füllung und nicht nach dem Teig schmecken sollen. Zum Schluss wird der Rand der Pierogi mit einer Art Muster verziert, dass die Verklebung verstärkt und gleichzeitig so etwas wie ein Erkennungszeichen ist. Jede Familie in Polen, so wurde es mir erzählt, hat ein anderes Muster, mit dem der Rand ihrer Pierogi gestaltet wird. Ich habe das Muster wie oben übernommen, da es mir sehr gut gefallen hat und die Teigtaschen dadurch wirklich gut zusammenhalten.

Sind genug Pierogi vorbereitet, werden sie in siedendem Salzwasser gegart. Das geht erfahrungsgemäß recht schnell; kommt die Nudel aus dem kochenden Wasser nach oben an den Rand, ist sie gar.

Serviert werden die heissen Teigtaschen dann mit zerlassener Butter, gebratenen Zwiebeln oder Speck (oder auch allem gleichzeitig). Dazu ein gutes Glas Bier oder einen Wodka: Smacznego!

…und vielen Dank an Magda und Sara, die mir das Pierogi-machen beigebracht haben 😉