Ihr  braucht noch was Originelles für´s Fest? Wie wäre es denn mit einem Osternest voll kleiner Kunstwerke? Mit selbst hergesteller Pflanzenfarbe lassen sich Eier wunderbar färben und das auf ganz natürliche Weise. Diese kleinen Unikate sind auf jeden Fall ein Hingucker und man braucht sich beim Essen nicht fragen, wieviel Chemie durch den Färbeprozess womöglich ins Ei gelangt sein könnte.

Sind die nicht schön geworden?

Einen Teil der Eier habe ich vorher ausgeblasen – so kann ich sie an Ostern als Deko für den Osterstrauß verwenden. Der andere Teil wurde hartgekocht und kommt ins Osternest. Verwenden sollte man am besten weiße Eier. Auf braunen Eiern kommt der Kontrast von Farbe und ungefärbten Stellen nicht so gut heraus. Leider war es so kurz vor Ostern unmöglich irgendwo weiße Eier in bio Qualität zu bekommen. Das ärgert mich ein bißchen, denn von diesem Standard weiche ich eigentlich nicht ab.  Diesmal war aber nichts zu machen und daher gibt es zu Ostern ausnahmsweise mal „nur“ Freilandeier.

Gefärbt habe ich mit Roter Bete, Blaukraut, Zwiebelschalen und Kurkuma. Die Eier werden zunächst ein paar Minuten in lauwarmes Essigwasser gelegt (ca. 1 Liter Wasser auf 3 EL Essig) und mit diesem gut abgewaschen. Das rauht die Schale etwas an und die Farbe kann besser haften. Außerdem werden Fett und Schmutz so von den Eiern entfernt. Rote Bete und Blaukraut werden möglichst klein geschnitten (bei der Zwiebelschale ist das nicht nötig) und unter Zugabe von Wasser je zu einem möglichst intensiven Sud aufgekocht. Den Sud ein paar Stunden ziehen lassen. Danach werden die groben Teile aus dem Sud entfernt und ein guter Schuss Essig dazugegeben. Die Rote Bete ergab bei mir einen eher braunen Ton mit rötlichen Sprenkeln, Blaukraut wurde blau und die Zwiebelschale ging ins Orange. Die Ergebnisse variieren jedes Mal sehr – man arbeitet ja mit einem Naturprodukt. Gerade das ist aber auch das Reizvolle daran: Man bekommt immer überraschende Ergebnisse und  jedes Ei ist ein echtes Unikat.

Wem die einfarbigen Eier zu eintönig sind, der kann sich ja mal an folgender Technik versuchen: Vor dem Färben die sauberen Eier leicht anfeuchten und kleine Blüten und Blätter ans Ei „kleben“. Mein Tipp: Möglichst feingliedrige Pflanzenteile verwenden – das ergibt reizvollere Muster. Anschließend  die Eier vorsichtig mit Resten alter Nylonstrümpfe überziehen (besitzt wohl jede Frau – die Dinger halten ja leider nie besonders lange). Die Hylonhülle muss wie ein dünnes Netz die Blüten fest am Ei halten, darf aber gleichzeitig nicht so fest gespannt sein, dass sie der empfindlichen Eihülle Schaden zufügt. Die Enden des Nylonstücks dann einfach mit einem kleinen Gummi zusammenbinden und ab damit in den kochendheißen Farbsud.

Wie lange die Eier nun im Farbbad bleiben ist Gefühlssache. Da die Dicke der Eierschale und die Intensität des Farbsuds immer variieren, kann man hierzu schlecht verbindliche Aussagen machen. Manchmal haben die Eier nach 20 Minuten bereits eine intensive Farbe (z. B. bei der sehr intensiven Zwiebelschale), manchmal dauert es aber auch deutlich länger.

Wenn die gewünschte Farbintensität erreicht ist, die Eier aus dem Farbbad nehmen, etwas abkühlen lassen und aus ihrem Strumpf befreien. Überschüssige Farbe entfernen, dann trocknen und auskühlen lassen.  Zu guter Letzt die Eier mit ein wenig Pflanzenöl einreiben – so bekommen sie einen schönen Glanz und die Farben kommen noch intensiver zur Geltung.

Frohe Ostern euch allen!