Autor: viola (Seite 23 von 24)

Ganzjähriger Kranz für den Außenbereich

Dieser Kranz hat mich wirklich sehr begeistert. Ich habe über die Jahre hinweg schon einige gemacht, aber in der Art war noch keiner dabei. Der Kranz entstand ganz spontan – eine Freundin hatte etwas Ähnliches auf einem Markt gesehen und war begeistert. Daraufhin wurden wir tätig.

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Das Beste daran: Ausnahmslos alle Materialien haben wir draußen gefunden oder wir haben Dinge verwendet, die man sonst wegwerfen würde. Der Kranz ist so konzipiert, dass er das ganze Jahr draußen stehen kann und allmählich immer mehr bewachsen wird.

Zunächst einmal haben wir mit einer Astschere etwa 30 cm lange Stücke von heruntergefallenen oder abgeschnittenen Zweigen geschnitten. Dabei handelte es sich um robuste Zweige von etwa 1 – 2, 5 cm Durchmesser. Diese wurden an ihren Enden übereinandergelegt und fest verdrahtet; insgesamt hatte der Rohling einen Durchmesser von etwa 80 cm.

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Es wurden solange einzelne Aststücke miteinander verdrahtet, bis der Kranz eine gute Stabilität hatte und die Form ausgewogen und Rund erschien. Daran anschließend haben wir die Form noch mit Korkenzieherhasel optimiert. Mit den geschwungenen Korkenzieher-Ästen kann man aber nicht nur die Symmetrie verbessern, sondern auch zusätzliche Stabilität schaffen. Ich habe die Äste in diesem Fall nicht extra verdrahtet, sondern im Grundgerüst festgesteckt – das hat prima funktioniert. Aus kleinen alten Plastikblumentöpfen habe ich dann fast unsichtbare Töpfchen für die Hauswurz gemacht, die den Kranz perspektivisch bewachsen soll. Dazu wurden die Töpfchen abgeschnitten und innen und außen mit braunem Backpapier (!) umwickelt. Durch die Löcher im Boden wurde dann alles gut verdrahtet und das mini-Töpfchen in einer passenden Ecke fixiert. Nun noch Erde in die Töpfchen und ein paar kleine Hauswurz- und Efeu-Ableger darauf gesetzt: Fertig.

Zu guter Letzt habe ich dann noch ein wenig Moos eingearbeitet und damit vor allem die Stellen, an welchen der Draht allzu sichtbar war,  kaschiert. Ein paar Rindenstücke vom Waldspaziergang und ein paar kleine Äpfel von der Obstwiese machten den Look perfekt (will man den Kranz dauerhaft sich selbst überlassen, müssen die Äpfelchen natürlich irgendwann wieder entfernt werden).

Entstanden ist ein wirklich schöner und natürlicher Kranz, der dauerhaft Terrasse und Balkon ziert. Ganz besonders stimmungsvoll macht er sich auch mit ein paar weißen Kerzen in der Mitte oder einem großen Windlicht.

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Zimtschnecken

Absolut unwiderstehlich: Eine warme Zimtschnecke, frisch aus dem Ofen. Ob zum Frühstück, zum Kaffee oder zum Aufwärmen an kalten Herbsttagen – so ein Schneckchen geht immer.

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Zimtschnecken zuzubereiten ist total simpel. Man kann sie außerdem wunderbar auf Vorrat machen und einfrieren. Wenn man mal spontan Besuch bekommt, hat man so immer frische Zimtschnecken zuhause.

Für die Zubereitung stellt ihr einen Hefeteig aus folgenden Zutaten her:

  • 200 ml lauwarme Milch
  • 500 gr. Weizenmehl
  • 1 Prise Salz
  • 50 gr. Zucker
  • 1/3 Hefewürfel (frisch)
  • 100 gr. Butter

Für die Zimtfüllung benötigt ihr noch mal:

  • 100 gr.  zerlassene Butter
  • 100 gr. Rohrohrucker
  • 2 gehäuft EL Zimt
  • Optional Kardamom und Anis

Aus den Zutaten für den Teig bereitet ihr erstmal einen klassischen Hefeteig. Mehl, Zucker und Salz werden vermischt und Hefe und Butter in der lauwarmen Milch aufgelöst. Es empfiehlt sich dabei, auch ein wenig Mehl und Zucker in die Milch-Mischung zu geben, damit die Hefebakterien richtig gut arbeiten können. Ich lasse diese Mischung dann immer etwa 20 Minuten stehen und gebe sie dann zum Mehl. Alles gut durchkneten und abgedeckt an einem warmen Ort für ungefähr 30 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit wird die restliche Butter zerlassen und mit Zucker und Zimt vermischt. Ich füge gerne noch ein wenig Anis und Kardamom dazu – aber wirklich nur ein bißchen, denn eigentlich ist es ja eine ZIMTschnecke und das Zimt-Aroma wird sonst zu sehr verändert.

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Wenn der Hefeteig ausreichend gegangen ist, rollt ihr ihn dünn aus (in etwa 1 cm). Der Teig sollte die Form eines Rechtecks haben. Dann wird die Zucker-Zimt-Butter darauf verstrichen und der Teig aufgerollt. Die Teigrolle dabei immer schön fest rollen und nicht zu locker. Schließlich die Rolle in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und die einzelnen Schnecken aufs Blech legen (oder einfrieren).

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In meinem Ofen braucht so eine Schnecke bei 170 Grad 15 – 20 Minuten. Sind die Schnecken ausgekühlt, kann man sie noch glasieren – das hält sie länger frisch. Man stellt dazu entweder einen klassischen Gus aus Wasser und Puderzucker oder Zitronensaft und Zucker her. Die Zitronensaft-Variante hat mich persönlich nicht überzeugt, da ich finde, dass sich die Zitrone und der Zimtgeschmack beissen. Dem Hörensagen nach, soll auch die amerikanische Frosting-Variante super gut passen. Diese besteht aus Frischkäse, Butter und Puderzucker.

Viel Spass!

 

Streuobstwiesenkuchen vom Blech

„Was ist denn ein Streuobstwiesenkuchen?“ wird sich jetzt der ein oder andere fragen. Bei diesem ominösen Kuchen handelt es sich um einen klassischen, hessischen Blechkuchen mit Hefeteig. Mit Butterstreuseln meiner Meinung nach einer der besten Kuchen überhaupt. Streuobstwiesenkuchen nenne ich ihn deshalb, weil jedes Jahr im August/ September überall Pflaumen, Zwetschgen, Äpfel und Birnen von alten Bäumen leuchten, die auf nicht mehr bewirtschafteten Wiesen stehen. Auch gibt es in ländlicheren Gegenden und an Stadträndern oft alte Gärten, deren Besitzer sich nicht mehr um die Obstbäume kümmern wollen oder können. Jedes Jahr wieder fallen Unmengen Obst irgendwann einfach herab und verrotten schließlich am Boden. Und jedes Jahr bemühe ich mich darum, wenigstens ein paar dieser Früchte  zu verarbeiten. Ich kenne mittlerweile einige Leute, die froh sind, wenn sie Abnehmer für ihre vielen Äpfel oder Pflaumen finden. Man muss sich eigentlich nur ein bißchen umhören. Das hier verwendete Obst stammt beispielsweise von einem alten Obstgrundstück von einer Freundin meiner Mutter.

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Gerade viele alte Obstsorten entfalten einen großen Geschmacksreichtum – weshalb sie auch frisch verzehrt ein echter Genuss sind. Sie sind außerdem nicht gespritzt oder anderweitig behandelt. Herkömmliches Supermarkt-Obst kann da oft nicht mithalten. Mittlerweile stelle ich jährlich Pflaumenmus  daraus her und einige Blechkuchen. In diesem Jahr habe ich mich außerdem auch mal an Rotwein- und Weißwein-Birnen versucht. Zwetschgen und Pflaumen lassen sich auch super einfrieren und Äpfel und Birnen sind, eingekellert, eine ganze Weile haltbar. Aber nun zurück zum Streuobstwiesenkuchen, der sich übrigens auch ganz wunderbar als vegane Variante zubereiten lässt. Hierfür ersetzt man die Butter einfach durch eine hochwertige Pflanzenmargarine und rührt die Hefe entweder in Pflanzenmilch (z. B. Hafermilch) oder Wasser ein.

Für ein Blech benötigt man in etwa:

  • 750 gr.  feines Weizenmehl (500 gr. für den Teig, 250 gr. für die Streusel)
  • etwa 300 gr. Rohrohrzucker (100 gr. für den Teig, 150 gr. für die Streusel und zum Bestreuen der Früchte – je nach dem, wie süß das Obst ist)
  • 1 Prise Salz
  • 1/3 von einem frischen Hefewürfel
  • 200 ml handwarme Milch
  • 150 gr. weiche Butter
  • frische Zwetschen oder Äpfel (etwa 1 – 1,5 Kg. Wer Äpfel nimmt, kann diese auch noch kurz mit etwas Zitronensaft, Zimt und Zucker marinieren)

Ich empfehle grundsätzlich, dabei auf hochwertige Bio-Produkte zurückzugreifen, da ich persönlich von der besseren Qualität überzeugt bin.

Für den Teig werden Mehl, Zucker und Salz gemischt. Parallel krümmelt man die Hefe in die lauwarme Milch und lässt sie kurz ruhen (es empfiehlt sich auch ein wenig Zucker in die warme Milch zu geben, da die Hefebakterien dann noch besser arbeiten). Anschließend wird aus dem Mehl-Zucker-Gemisch und der Hefe-Milch ein Teig geknetet. Der Teig sollte nicht zu nass sein – falls die Konsistenz nicht passt, einfach mit ein bißchen Mehl nacharbeiten. Der Teig kommt dann für ca. 30 Minuten abgedeckt an einen warmen Ort zum ruhen.

In der Zwischenzeit kann man wunderbar Obst und Streusel vorbereiten. Äpfel schneide ich dafür in feine Spalten und mariniere sie in Zitronensaft, Zucker und Zimt. Die Pflaumen werden entkernt und kommen in „zusammenhängenden Vierteln“ auf den Teig, der zuvor dünn ausgerollt wurde. Damit er nicht klebt, bestäubt man ihn am besten noch mit ein wenig Mehl. Ich rolle ihn grundsätzlich auch nicht dicker als 1 cm aus, da ich keinen allzu dicken Boden mag. Vor dem Belegen, lasse ich ihn auch immer noch mal  für einige  weitere Minuten an einem warmen Ort ruhen.

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Aus Zucker, weicher Butter, Mehl und einer Prise Salz werden dann die Streusel bereitet: Einfach alles vermischen und mit den Händen gut durchkneten. Wer eher feste Streusel mag, nimmt dabei mehr Mehl. Sind die Früchte sehr sauer, empfiehlt es sich außerdem, den Kuchen vor dem Backen noch mit ein wenig Zucker zu bestreuen.

Bei 180 Grad ist so ein „Streuobstwiesenkuchen“ dann in ungefähr 25 Minuten fertig. Je nach Backofen kann das variieren. Wenn der Rand braun wird, die Pflaumen rot auf dem Kuchen verlaufen und die Streusel goldgelb sind – dann ist er perfekt. Dazu passt auch prima eine frisch geschlagene Sahne. Für mich, einer der besten Kuchen der Welt. Auch die vegane Version habe ich bereits ausprobiert und sie wurde sehr gut aufgenommen. Pflaumenkuchen mit Streuseln ist bei einem Buffet immer der erste Kuchen, der vergriffen ist –  genau wie Erdbeerkuchen im Frühjahr.

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Herbstkränze aufhübschen

Ja, es ist soweit. Es wird wieder Herbst. Zugegeben: Die jährliche Umstellung auf kürzere Tageslicht-Phasen, Nebel und Kälte gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber der Herbst liefert auch Vieles, was sich mit ein bisschen Geschick im Handumdrehen zu wunderschöner Deko verarbeiten lässt. Auf diese Weise holen wir uns die Natur ins Haus und erfreuen uns noch ein wenig länger an ihr.  Mein immer wiederkehrender Favorit ist dabei der Kranz. Hierbei greife ich entweder auf klassisches Kranzbinden zurück oder auf die hier bereits beschriebene Version mit den Efeuranken. Diese Efeuranken-Kränze sind erstaunlich haltbar und können sehr lange wieder verwendet werden. Mit ein paar Handgriffen lassen sie sich darüber hinaus schnell in eine völlig neue Version verwandeln. Wie einfach das geht, zeige euch an diesem Exemplar aus dem letzten Jahr:

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Der Kranz war seit seiner Entstehung vor einem Jahr bei jeder Witterung draußen – dafür sieht er immernoch dekorativ aus. Natürlich ist er hier und da ein wenig brüchig geworden und einige Ranken haben sich gelöst und stehen heraus. Ich suche mir daher in einem ersten Schritt ein paar, möglichst lange, Efeuranken um den Kranz noch einmal damit zu fixieren. Allzu brüchige Teile nehme ich vorher heraus oder schneide sie ab. Ob ihr die Efeublätter entfernt oder nicht, hängt davon ab, wie ihr euren Kranz gestalten wollt – in diesem Fall habe ich einige wenige an den Ranken belassen:

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Nachdem der Kranz nun wieder mehr Stabilität hat, kann mit der eigentlichen Deko begonnen werden. Ich finde meine Inspiration dafür oft  bei Spaziergängen. Je nach dem, was die Natur mir anbietet, fallen meine Kränze immer etwas unterschiedlich aus. Was eigentlich immer hübsch aussieht und sich mit fast allem kombinieren lässt, sind die Zweige des Korkenzieherhasel. Aber auch Moos, Zweige mit Flechten, leuchtende Beeren und Früchte, farbige Blätter, Nüsse – die Kombinationsmöglichkeiten sind vielfältig. Ich habe mich hierbei für das entschieden, was mir mein Garten offeriert hat und herausgekommen ist eine fast schon winterlich anmutendes Arrangement in grün-weiß.

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Korkenzieherhasel, Hopfen, Schneebeeren, Efeublüten und ein paar Flechten, die ich mit ein paar Handgriffen auf den Kranz drapiert habe. Zunächst verschlingt man dabei die Korkenzieherhasel-Zweige in den Efeuranken. Man achte dabei auf die Stabilität – soll der Kranz lediglich als liegende Deko dienen, dann reicht es, wenn die Zweige festgeklemmt werden. Wer den Kranz aufhängen möchte, sollte die Zweige zusätzlich an nicht sichtbaren Stellen mit dünnem Draht fixieren. Ebenso verhält es sich mit den anderen Deko-Materialen, die in einem zweiten Schritt angebracht werden. Wichtig ist, immer die Form des Kranzes und die Ausgewogenheit der einzelnen Komponenten im Auge zu behalten: Beeren, Zweige und Blüten sollten die runde Form optisch gut unterstützen und ihre Verteilung auf dem Kranz sollte ausgewogen sein.

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Mit einem Windlich in der Mitte beleuchtet so ein Kranz Terrasse und Balkon auch dann noch, wenn die Sonne bereits am untergehen ist. Hübsch sind sie natürlich auch im Innenbereich. Ich verwende sie gerne als „Obstschale“, indem ich Früchte in die Mitte lege.

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Viel Freude beim Nachmachen!

Meersalz-Peeling mit Ringelblume

In Sachen Körperpflege folge ich immer mehr dem Leitsatz: Was ich nicht essen würde, verwende ich auch nicht für meine Haut. Für mich persönlich die richtige Entscheidung, denn meine Haut reagiert gut auf möglichst natürliche Produkte. Ich bin daher dazu übergegangen, mein Körper-Peeling grundsätzlich selbst herzustellen.  Meine momentane Lieblingsvariante, die mir den Sommer über gute Dienste geleistet hat, stelle ich heute hier vor: Meersalz-Peeling mit Olivenöl und getrockneten Ringelblumen:

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Auch hier wieder ein total einfaches, aber effektives Rezept: Ein hochwertiges Meersalz, ein gutes Olivenöl und getrocknete Ringelblumenblüten: fertig. Im Prinzip ist dabei wirklich nicht viel zu beachten: Man mische Salz und Öl bis zur gewünschten Konsistenz (ich mag das Peeling eher kompakt) und füge dann die getrockneten Blüten hinzu. Meine stammen natürlich wieder aus eigenem Anbau, aber in den meisten Geschäften für Naturkosmetik (oder Apotheken), kann man sie natürlich auch kaufen.

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Die Kombination von hautberuhigender Ringelblume, antioxidativem Olivenöl und den antibakteriellen Meersalz-Kristallen bekommt meiner (Misch-)Haut wunderbar.

Chili-Salz

Heute mal was ganz Simples, was die Küche aber enorm bereichert: Selbstgemachtes Chili-Salz

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Ich mag Chili-Pflanzen sehr, denn sie sind sehr dankbar und tragen im Regelfall üppig – weshalb ich auch regelmäßig eine auf meiner Terrasse kultiviere. Mein Magen verträgt scharfes Essen allerdings nur sehr bedingt, weshalb ich dazu übergegangen bin, die Chili-Früchte als Salz zu konservieren. Dazu wähle ich vergleichsweise milde Sorten, die auch noch fruchtig schmecken und nicht nur scharf. Wenn dann im August/September die Früchte knallrot leuchten, kann geerntet werden:

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Für mein Chili-Salz lasse ich die Schoten ein paar Tage antrocknen und gebe sie dann in einen Zerkleinerer. Wenn alles fein zermahlen ist, füge ich ein hochwertiges Meersalz in bio-Qualität hinzu und mische alles noch mal gut durch. Je weniger Salz, desto mehr Schärfe – das ist Geschmackssache. Dann einfach in ein sauberes Glas abfüllen und genießen.

Wie versprochen: Total einfach. Geschmacklich aber so viel besser als alles, was ich je gekauft habe. Chili-Salz mache ich daher nur noch selbst und nur noch mit den Schoten meiner eigenen Pflanzen. Ich streue es z. B. auf meinen Brotaufstrich, gebe es ins Salatdressing oder verziere Suppen-Toppings damit. Das sieht nicht nur super aus, sondern gibt dem ganzen auch noch einen kleinen Schärfe-Kick. Viel Spass beim Nachmachen!

 

Kränze aus Efeuranken

Efeu ist für viele eine typische Friedhofspflanze. Wo man ihn hinsetzt wuchert er unerbittlich alles zu und außer in der Weihnachts- und Trauerfloristik findet er eher selten Anwendung. Wie gesagt: Er wuchert. Und so darf man als Efeubesitzer jedes Jahr zusehen, dass man den immergrünen Krabbler im Zaum hält. Beim Schnitt fallen nicht selten Unmengen langer Efeuranken an, die dann oft auf dem Kompost oder im Häxler entsorgt werden. Eigentlich ist es schade drum, denn aus Efeuranken kann man wunderschöne Basiskränze für Deko aller Art herstellen. Sogar ganz ohne weiteres Zubehör! Man brauch eigentlich nur jede Menge Efeuranken und etwas Zeit. Empfindliche sollten bei der Entblätterung der Ranken allerdings Gartenhandschuhe tragen – ich persönlich mache es ohne.

Zunächst 8 bis 10 lange Efeuranken entblättern und ineinander verschlingen:

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Das Prinzip ist eigentlich einfach: Immer neue Ranken hinzunehmen und die abstehenden Enden damit umwickeln:

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Die Enden dieser „Fixierranken“ dann in den Zwischenräumen feststecken und wieder mit neuen Ranken umwinden. Der Kranz wird so allmählich immer umfangreicher und fester:

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Die hier gewählte Variante nimmt einige Zeit in Anspruch und ist am Schluss sehr fest. Man kann beispielsweise eine dicke Kerze hineinstellen oder den Kranz, wie hier, einfach und schlicht an Fenster oder Haustür befestigen:

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Auch ansprühen oder natürlich mit Blüten, Bändern, etc. aufpeppen wäre möglich. Man kann den Kranz aber auch sehr viel lockerer winden und mit weniger Ranken. Da er dann natürlich nicht so fest wird, muss man ihn unter Umständen stellenweise mit kleinen Drahtstückchen oder Kordel befestigen, damit die Enden der Ranken nicht zu sehr herausstehen. Diese Variante geht aber deutlich schneller und man benötigt auch nicht so viele Ranken (Bilder folgen). Allerdings finde ich diese Kränze auch ganz ohne zusätzliche Dekoration sehr hübsch. Und das Tollste: Sie halten ewig und bekommen eine richtig schöne Patina mit der Zeit. Einen habe ich bereits im dritten Jahr. Er steht bei Wind und Wetter draußen auf der Fensterbank und wird – jeder Jahreszeit entsprechend – immer ein bißchen neu dekoriert.

 

 

Jetzt Strohblumen ernten

Ja, es ist erst August und ja, der Sommer ist noch längst nicht vorbei. Dennoch ist jetzt erfahrungsgemäß die beste Zeit um schon mal die ein oder andere Beigabe für wunderschöne Herbstgebinde sicherzustellen. Zum Beispiel die klassische Strohblume. Altbacken und total von gestern? Zugeben: Auch mir kommen dabei immernoch die Bilder von verstaubten Sträußchen in der Oma-Vitrine. Muss aber nicht sein. Man kann die Strohblume mit ein bißchen Kreativität ganz wunderschön kombinieren. Ohne Oma, ohne Staub. Versprochen.

Jetzt, wenn es noch relativ trocken ist, ist erfahrungsgemäß die beste Zeit zum Ernten. Nässe und Regen setzen den Blümchen nämlich ordentlich zu und dann kann man sie nicht mehr verwenden. Also am besten bei Trockenheit abernten und sich dabei nur auf die Knospen und die jungen Blüten konzentrieren:

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Grüne Blätter entfernen und zuhause am besten an einem trockenen, nicht allzu hellen, Ort auf ein Papier legen. Die Blüten öffnen sich nun in den nächste nTagen und Wochen noch etwas; weshalb man auch geschlossene Blüten verwenden sollte. Die bereits geöffneten sehen nach kurzer Zeit alt und müde aus. Übrigens kann man das auch mit Hortensienblüten machen. Viele Sorten (gerade die rot-grünen) werden praktisch überhaupt nicht braun und sehen dann ganz wunderbar in Weihnachtsgestecken aus. Aber gut: Bis dahin ist jetzt wirklich noch Zeit.

Die Blümchen lassen sich dann gut in einigen Wochen als kleine Farbtupfer in Herbstgebinden einsetzen. Dazu komme ich dann zur gegebenen Zeit. Hier schon mal ein kleines Beispiel vom letzten Jahr:

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Übrigens: Strohblumen waren unseren Vorfahren eher als „Immortellen“ (also „Unsterbliche“) bekannt. Dieser Name klingt bedeutend poetischer als „Strohblume“. Interessant finde ich auch, dass in Theodor Fontanes Roman Irrungen und Wirrungen die Immortelle Erwähnung findet und von einem „Blumenfräulein“ als „ganz aus der Mode“ bezeichnet wird. Fontanes Text ist von 1891: Offenbar war die Strohblume also schon immer irgendwie out.

 

Schwarze Nüsse

Ich habe mich mal wieder an etwas ganz Besonderes gewagt: Schwarze Nüsse, oder auch „noix confites noires“ – wie der Franzose sagt. Eine Spezialität, die ihren Ursprung in der Pfalz haben soll. Da ich diese Nüsse aber auch schon in Frankreich gesehen habe, könnte diese Art der Zubereitung auch auf diesem Wege in die Pfalz gelangt sein; oder auch umgekehrt – über die Pfalz nach Frankreich. Dieses Rätsel wird wohl nicht mehr gelöst werden. Fest steht jedoch, dass die Schwarzen Nüsse wunderbar verschiedene Käsesorten und auch Süßspeisen ergänzen. Zu kaufen gibt es sie eher selten und wenn, dann zu enormen Preisen, was wohl dem aufwendigen Herstellungsprozess geschuldet ist. Außerdem muss man den optimalen Reifezeitpunkt abpassen und der bietet sich auch nur einmal im Jahr und dann wiederum nur für ein paar Tage oder bestenfalls zwei bis drei Wochen. Die Schwarzen Nüsse sind also eine echte Spezialitäten-Diva.

Man benötigt unreife grüne Walnüsse, möglichst vor dem 24. Juni geerntet. Je nach Lage und Witterung kann man aber auch noch bis Anfang Juli „ernten“. Danach eher nicht mehr, da die eigentliche Nuss in der Nuss ihre holzige Schale ausbildet. Dazu kommen dann viel Zucker, Vanille, Zimt, Anis, Nelken und eine extra Portion Zeit und Geduld.

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Ich habe 2,5 kg frische grüne Walnüsse geerntet und insgesamt 16 Gläser erhalten. Die Nüsse werden gewaschen und mit einer dicken Nadel rund herum mehrmals eingestochen. Dabei unbedingt Haushaltshandschuhe tragen: Die Gerbsäure in den Nüssen färbt unglaublich stark und macht auch vor Fingern nicht Halt. Wen die braun gefärbten Hände nicht stören kann natürlich auch ohne arbeiten 🙂

Die eingestochenen Walnüsse werden nun in eine Schüssel gegeben und mit kaltem Wasser bedeckt. Die Schüssel sollte nicht aus Metall sein. Porzellan oder Glas sind geeigneter:

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Die Schüssel an einen kalten, dunklen Ort stellen (am besten in den Kühlschrank). Nun muss mindestens 14 Tage lang jeden Tag das Wasser gewechselt werden. Also Nüsse aus dem Kühlschrank, Wasser abgießen (das jeden Tag wieder braun sein wird) und mit neuem, kalten Wasser bedecken. Dann wieder ab in den Kühlschrank.

Nach dieser Zeit beginnt der nächste Schritt: Das Kandieren. Hierzu die Nüsse zunächst für eine halbe Stunde in leicht gesalzenem Wasser köcheln lassen, dann abgießen. Dann aus 500 gr. Zucker pro Liter Wasser (ich hatte fünf Liter) einen Zuckersirup kochen und diesem zwei aufgeschnittene und ausgekratzte Vanilleschoten, vier Zimtstangen, zehn Nelken und einen EL Anis zugeben, sowie die Schale von zwei unbehandelten Zitronen (die Gewürzanteile können natürlich je nach persönlichem Geschmack verändert werden). Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, den kochenden Sud über die Nüsse geben und abkühlen lassen. Danach in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag den Sirup abgießen und erneut aufkochen, dann wieder über die Nüsse geben, erkalten lassen und in den Kühlschrank stellen. Auch diese Prozedur mindestens sieben Tage lang wiederholen. Hierbei werden die Nüsse dann auch allmählich schwarz:

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Am letzten Tag den Sirup erneut aufkochen. Dann die Nüsse in demSirup für ungefähr fünf Minuten kochen lassen. Schließlich die Nüsse mit einer Schöpfkelle aus dem Sud holen, in Gläser füllen und gut mit Sirup bedecken. Die Gewürze vorher heraus fischen.

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Anschließen die Gläser fest verschließen und noch heiß auf den Kopf stellen:

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So, jetzt habt ihr die berühmten Schwarzen Nüsse. Kleines Manko: Sie müssen mindestens sechs Monate „reifen“, bevor sie ihren vollen Geschmack erhalten. Ich persönlich werde das erste Glas wohl schon mal zu Weihnachten öffnen, da ich für die Feiertage gerne etwas Besonderes habe. Spätestens dann werde ich also berichten…

Übrigens: Richtige Gourmets lassen die Nüsse jahrelang reifen. Angeblich sind sie erst nach vier Jahren Reifezeit auf dem Höhepunkt ihres Geschmacks. Mir persönlich ist das allerdings zu lange: Ich kann es jetzt schon kaum erwarten.

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Ricotta-Pecorino-Quiche mit bunten Tomaten

Quiche gehört zu meinen Lieblingsgerichten. Der französische Klassiker lässt sich wunderbar variieren und schmeckt zu jedem Anlass und zu jeder Jahreszeit. Bei der Zubereitung kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und immer wieder neue Kombinationen ausprobieren. Ob zur kalten Jahreszeit mit winterlichem Gemüse und herzhaftem Käse oder auch mal kalt genossen in den Sommermonaten: Quiche geht immer.

Da das Wetter in den letzten Tagen so drückend schwül war, dass man sich kaum vorstellen konnte etwas Warmes zu sich zu nehmen, habe ich mal eine sommerliche Quiche kreiert. Ich habe meine Ricotta-Pecorino-Quiche kalt und mit frischen bunten Tomaten darauf serviert. Die saftigen Tomaten erschienen mir eine gute Ergänzung zu dem mürben Dinkelvollkornteig zu sein. Serviert mit Rucola-Salat: Ein (Sommer)Traum!

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Dazu habe ich zunächst aus Dinkelvollkornmehl, Butter, Olivenöl, einer Prise Salz und einer Prise Zucker einen soliden Mürbeteil geknetet und eine Springform damit ausgekleidet. Dann den Boden ein paar Mal mit einer Gabel einstechen und bei ca. 200 Grad im vorgeheizten Backofen ungefähr 10 Minuten vorbacken – so wird der Boden schön fest und weicht nicht durch.

Anschließend die Füllung aus drei Eigelb, 200 gr. Ricotta, 150 gr. frisch geriebenem Pecorino, 0,2 l Weißwein, Salz, Pfeffer bereiten: Alle Zutaten gut verrühren und mit ein paar Löffeln Creme Fraiche abschmecken. Wer mag kann noch wenig frischen Knoblauch hinzu geben (aber besser nicht zuviel, sonst wird der feine Geschmack vom Käse überlagert). Zuletzt drei Eiweiss steig schlagen und unter die Masse heben. Füllung in die Quiche geben und bei ca. 180 Grad backen.

Nachdem die Käse-Quiche erkaltet ist, kann sie dann mit feinen Scheiben bunter Tomaten belegt werden. Denkbar wäre auch noch ein wenig Basilikum darauf oder Pesto oder, oder, oder… 🙂 Meine Quiche gab es mit Rucola-Salat:

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…ganz besonders mag ich ja das Farbspiel der unterschiedlichen Tomaten: Herrlich!

Viel Spass beim Nachmachen und guten Appetit!

 

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