Autor: viola (Seite 22 von 24)

Schokoladentarte mit Himbeeren und Himbeerbaiser

Darf es mal etwas aufwendigeres für die Kaffeetafel sein? Ein echter Hingucker – vielleicht auch als Mitbringsel für die nächste Geburtstagsfeier? Wie wäre es mit dieser wunderhübschen Tarte…

 

Ist das Hemmnis, das Kunstwerk anzuschneiden, erstmal überwunden, kommt zu dem optischen Wow-Effekt auch noch der geschmackliche hinzu. Die säuerlich-fruchtigen Himbeeren und die süße, herbe Schokoladenganache ergänzen sich hervorragend! Das Rezept möchte ich euch nicht vorenthalten:

Für eine Tarte von 28 cm Durchmesser, sowie zusätzlich zwei von 10 cm Durchmesser, habe ich folgende Zutaten benötigt:

Für den Mürbeteig:

  • 250 gr. weiche Butter
  • 100 gr. Puderzucker
  • 1 gute Prise gemahlene Bourbon-Vanille
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier
  • 450 gr. helles Weizenmehl
  • evtl. etwas kaltes Wasser
Für die Schokoladenganache:
  • 200 ml. Schlagsahne
  • 250 gr. gehackte dunkle Schokolade (mit Kakaoanteil über 70 %)
  • 3 EL Puderzucker
  • 2 EL Butter
  • etwas Rum oder Schokoladenlikör
Für das Baiser:
  • 2 Eiklar
  • 50 g Kristallzucker
  • 1 Prise Salz
  • Puderzucker
  • etwas Himbeerfruchtmark
Für den Belag:
  • ca. 750 gr. frische Himbeeren
  • Zitronenmelisse zum Garnieren
  • etwas Puderzucker

Die Zutaten für den Mürbeteig zu einem geschmeidigen Teig verkneten und in Plastikfolie (oder einem luftdichten Behälter) im Kühlschrank für ein paar Stunden ruhen lassen. Sollte der Teig nicht geschmeidig genug sein, eine kleine Menge kaltes Wasser hinzufügen. Danach den Teig ca. 0,5 cm dick ausrollen und die Tarteformen damit auskleiden. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Bei 200 Grad backen, bis der Tarteboden eine schöne, gold-gelbe Farbe angenommen hat (ca. 15 Minuten).

 

Während der Boden auskühlt, kann schon mal die Ganache vorbereitet werden. Dazu die Sahne aufkochen und – leicht abgekühlt – über die gehackte Schokolade gießen. Mit einem Schneebesen zu einer homogenen Creme verrühren. Butter, Puderzucker und Alkohol hinzufügen und erneut gut verrühren. Anschließend die Ganache in die ausgekühlten Tartes gießen und bei Zimmertemperatur 3 – 4 Stunden festwerden lassen.

Während die Schokotarte auskühlt, bereiten wir das Baiser vor. Hierfür das Eiklar mit Salz und Kristallzucker über dem Wasserbad aufschlagen. Wenn sich alles gut verbunden hat, vom Wasserbad nehmen und mit dem gesiebten Puderzucker sehr fest aufschlagen. Wenn eine feste Masse entstanden ist, die steife Spiten zieht, dann ist die Baiser-Masse fertig.

Da ich kein Freund von künstlicher Lebensmittelfarbe bin, habe ich mein Baiser teilweise mit Himbeermark eingefärbt. Dazu ein paar Himbeeren zerdrücken und durch ein Sieb passieren. Das entstandene Himbeermark im Spritzbeutel verteilen. Anschließend die Baisermasse einfüllen und mit einer sternenförmigen Tülle kleine Spitzen auf ein mit Backpapier belegtes Blech dressieren:

 

Bei 90 Grad im vorheizten Ofen ca. eine Stunde trocknen. Auskühlen lassen.

Nachdem Baiser und Tarte abgekühlt sind, die Tarte mit Himbeeren, Baiser und Zitronenmelisse dekorieren. Kurz vor dem Servieren das Ganze leicht mit Puderzucker abpudern. Fertig!

Übrigens: Das Rezept lässt sich sehr gut variieren. Man kann z. B. viele kleine Minitartes anstatt einer großen backen oder einzelne Stücke portionieren und mit anderem Obst belegen:

Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt!

 

Basilikum-Pesto

Essen ist ja bekanntlich Geschmackssache, aber ich habe noch niemanden getroffen, der zu einem guten Pesto Nein gesagt hätte! Frisches, grünes Pesto ist gesund und herzhaft zugleich. Man kann es über kalte und warme Speisen geben und nicht nur Pasta oder Gemüse, sondern auch gebratenes Fleisch und Fisch lassen sich damit wunderbar verfeinern. Lässt man den Käse weg und mischt dafür mehr Nüsse unter, erhält man wiederum eine wunderbare vegane Würzpaste. Was ich an Pesto außerdem mag, ist, dass es sich so wunderbar einfach und schnell vorbereiten lässt – was soll ich sagen? Ich bin ein Pesto-Fan!

 

Mein Rezept für frisches Basilikum-Pesto (4 – 5 gute Portionen):

  • 1 Topf frischer Basilikum
  • 80 Gramm gehackte Mandeln (ohne Haut)
  • 20 Gramm Pinienkerne
  • 50 Gramm Grana Padano (gerieben)
  • 100 – 120 ml hochwertiges Olivenöl
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 Knoblauchzehe
  • Meersalz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle

(Alle Zutaten am besten in hochwertiger Bio-Qualität verwenden)

Mandeln und Pinienkerne in einer heißen Pfanne leicht anrösten und abkühlen lassen. Den Basilikum waschen und trocken tupfen oder schütteln. Dann die Blätter abzupfen und den Knoblauch klein schneiden. Basilikum, Knoblauch und Zitronensaft in einen Multizerkleinerer geben und mit Mandeln, Pinienkernen, Grana Padano und Olivenöl zu einer geschmeidigen Masse mixen. Mandeln, Pinienkerne, Käse und Olivenöl dabei nach und nach zugeben, damit die Masse nicht zu fest wird. Zum Schluss mit Meersalz und Pfeffer abschmecken. Entweder sofort essen oder in ein Schraubglas geben und mit Olivenöl bedecken. Im Kühlschrank ist das Pesto so für ein paar Tage haltbar.

Winterkranz mit Efeubeeren

Es ist Februar. Und obwohl sich schon die ersten Schneeglöckchen zeigen, befinden wir uns kalendarisch noch mitten im Winter. Zeit für etwas Grün. Aus schwarzen Efeubeeren und -blättern lässt sich zu dieser Jahreszeit ein vielfältig dekorierbarer Winterkranz anfertigen:

Der Kranz lässt sich relativ fix umsetzen. Man benötigt eigentlich nur ein paar Efeuzweige mit schönen, schwarzen Beeren und ein paar Efeuranken für den Rohling. Dann noch den restlichen Blumendraht vom Weihnachtkranz aus dem Schrank kramen und in nicht mal 20 Minuten ist das haltbare Dekostück fertig.

Zunächst fertigt ihr einen lockeren Rohling aus Efeuranken an.  Diesen umwickelt ihr dann Stück für Stück mit den Efeuzweigen:

Der Kranz ist sehr vielfältig verwendbar. Man kann ihn sowohl im Innenbereich dekorieren, als auch im Außenbereich.  Er macht sich gut als Türkranz, Rahmung für ein Teelicht oder in Kombination mit ersten Frühlingsblühern auf dem Balkon. Durch die schwarzen Beeren wirkt der Kranz sehr edel und würdevoll – daher wäre er auch als Grabschmuck auf dem Friedhof denkbar.

Viel Spass beim Ausprobieren!

Cashew-Pralinen

Vorweihnachtszeit ist Naschzeit. Schade nur, dass so viele konventionelle Süßigkeiten minderwertige Inhaltsstoffe und viel zu viel Kristallzucker enthalten. Mittlerweile sind zwar einige wirklich gute Alternativen auf dem Markt, diese sind aber oft extrem hochpreisig – ab und zu mal was selber machen lohnt sich also alle mal. …und gerade zur Weihnachtszeit darf es ruhig mal was Besonderes sein.

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Damit die Pralinen auch optisch schön daher kommen, habe ich unterschiedliche Varianten gemacht. Für die Hauptsorte habe ich eine Art Ganache angefertigt und die zuvor hergestellten Schoko-Hohlkörper damit gefüllt. Die anderen Sorten waren etwas weniger aufwändig – aber nicht weniger lecker. Insgesamt habe ich ca. 30 Pralinen erhalten.

Für die Schoko-Hohlkörper habe ich 100 gr. Kakaobutter, 1/2 TL gemahlene Vanille, 50 gr. Rohkakao, eine Prise Salz, und 3 EL Agavendicksaft (alternativ auch Imkerhonig) verwendet.  Für die Füllung braucht es noch mal 3 gute EL Cashewmus, 1 TL Kokosöl, gemahlene Vanille, 2 TL Agavendicksaft (oder Imkerhonig) und 2 EL von der Masse für die Hohlkörper. Die weisse Variante wird dann noch mal aus einem guten EL Cashewmus, 9 Kakaobutter-Chips (leider hat die Küchenwaage kurzfristig ihren Geist aufgebeben und ich konnte sie nicht wiegen), 1 Prise Salz, 1/2 TL gemahlene Vanille und  1 EL Agavendicksaft (oder Imkerhonig) zubereitet. Als kleines Special habe ich eine Variante mit ein wenig gepopptem Amaranth bestreut und einige andere mit einer Hand voll Cashewnüsse (geröstet und gehackt) verfeinert. Übrigens: Meine Esslöffel sind recht groß – dass sollte ich an dieser Stelle besser noch mal erwähnen 🙂

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Das Vorgehen ist einfach. Die Kakaobutter zerlasse ich im Wasserbad. Nachdem sie geschmolzen ist, füge ich alle übrigen Zutaten hinzu und verrühre sie gut miteinander. Grundsätzlich lässt sich Agavendicksaft dabei sehr viel angenehmer als jedes andere Süßungsmittel verarbeiten. Er verbindet sich schnell und gut und daher verwende ich ihn gerne. Da ich aber keine Veganerin bin (auch, wenn ich grundsätzlich viel von veganer Ernährung halte), arbeite ich auch gerne mit Honig. Dieser lässt sich leider oft nicht ganz so gut verarbeiten (kann sich am Boden absetzen und man muss sehr viel mehr und öfter rühren). Man schmeckt ihn auch immer etwas heraus. Ich persönlich mag diesen Geschmack und halte ihn auch für das gesündere Süßungsmittel. Aber was verwendet wird ist natürlich letztlich jedem selbst überlassen. 😉 Die Masse für die „Ganache“ habe ich ohne Wasserbad, einfach in einer kleinen Schale, zusammengerührt.

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Der schwierigste Teil, für mein Empfinden, ist das Herstellen der Schoko-Hohlkörper. Man befüllt die Pralinen-Förmchen zu ca. 1/3 mit der flüssigen Schokolade und stellt sie kurz in den Gefrierschrank. Das bewirkt, dass die Masse am Rand hart, in der Mitte aber noch leicht flüssig ist. Mit einer geschickten Drehbewegung fließt die flüssige Masse aus der Mitte an die Ränder (die nun ziemlich kalt sind) und wird dort direkt fest. So erhält man perfekte Hohlkörper. Das bedarf vielleicht ein wenig Übung, aber es funktioniert. Danach werden die Pralinen mit der Ganache gefüllt und noch einmal kurz in den Gefrierschrank gestellt. Zu guter Letzt werden die Pralinen mit der restlichen Schokolade verschlossen und können im Kühlschrank aushärten. Für die spätere Dekoration habe ich 2 EL der Schokolade zurückbehalten. Den Rest der Masse habe ich mit der übrigen Ganache vermischt. Dazu noch ein paar geröstete Cashewkern-Stückchen und fertig war bereits die zweite Pralinen-Variante. Auch die weisse Version wurde lediglich mit gerösteten Cashew-Stückchen verfeinert und kam dann direkt in die Form. Für die vierte und letzte Sorte habe ich die Reste von weisser und dunkler Masse in die Form geschichtet und mit gepopptem Amaranth getoppt. Nach dem Auskühlen wurde Variante 1 dann noch mit gerösteten Cashew-Stückchen verziert, die mit der zurückbehaltenen Schokolade an der Praline befestigt wurden.

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Die Cashew-Pralinen waren ziemlich schnell weggefuttert, bzw. verschenkt. Insgesamt wirklich lohnenswert und geschmacklich kaum zu toppen, aber arbeitsaufwändig.

Adventskränze selbermachen

Juhu – wir kommen langsam in die Adventszeit! Wieder ein Anlass, um sich frisches Grün ins Haus zu holen. Damit die Wartezeit auf den Weihnachtsbaum nicht so lange ausfällt, kommt vier Wochen vorher schon mal der Adventskranz in die Stube. Das Kranzbinden macht mir persönlich unheimlich viel Spass und so ist es über die Jahre zu einer Art Paradedisziplin von mir geworden. Familie, Freunde, Verwandte und Bekannte werden jedes Jahr mit individuellen Kränzen und Gestecken bedacht – je nach dem, wie viel Zeit ich dafür erübrigen kann. Die grundlegende Technik ist ganz einfach zu lernen und mit ein bißchen Geschick und Kreativität kann man wirklich ganz tolle Sachen machen.

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Man benötigt eine Rolle Blumendraht (im Bau- oder Gartenmarkt und in vielen Drogerien erhältlich), einen Rohling (ich nehme am liebsten die fertigen Stroh-Römer.  Aus Efeuranken oder Stroh kann man aber auch wunderbar selbst welche herstellen. Vorteil: Man kann Umfang und Durchmesser des Kranzes selbst bestimmen und spart auch noch Geld). Außerdem eine Gartenschere, einen Seitenschneider (zum Abknipsen des Drahts) und natürlich viel Grün. Nordmann- oder Blautanne und Scheinzypresse sind hier die Klassiker. Ich variiere gerne und binde Efeubeeren, getrocknete Hortensienblüten, Buchsbaum oder auch mal Eukalyptusblätter mit ein. Erlaubt ist, was gefällt – das Grün sollte allerdings gut eintrocknen und nicht nadeln oder gar vor Weihnachten vom Blattstiel fallen.

Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, wird der Blumendraht zunächst fest am Rohling verdrahtet. Dann schneidet man sich einige kleine „Sträußchen“ vom Tannengrün zurecht und bindet sie an den Rohling (Draht gut festziehen). Gebunden wird dabei immer von außen nach innen. Man sollte während des Bindens immer die Form im Auge behalten, damit der Kranz auch schön gleichmäßig rund wird und nicht seine Form verliert – so brauch man an den Außenrändern z. B. immer längere und kräftigere „Sträußchen“ als an den Innenrändern.  Pro Durchgang bindet man grundsätzlich in drei Etappen: Zunächst wird die Außenseite des Kranzes bedeckt, dann die Mitte und schließlich die Innenseite. Anschließend wird der Draht auf der Unterseite durchgezogen und, wenige Zentimeter versetzt, von Neuem begonnen; bis der Kranz fertig ist.

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Am Ende angekommen, zieht man den Draht noch einmal fest, schneidet ihn etwas länger ab und verdrahtet ihn gut. Evtl. entstandene kleine Lücken und Unregelmäßigkeiten können im Nachhinein noch kaschiert werden, indem man geziehlt einzelne Zweige zurecht schneidet und an der betreffenden Stelle damit „nachsteckt“.  Tipp: Um die Haltbarkeit des Kranzes zu verlängern und ihm darüber hinaus einen schönen Glanz zu verleihen, kann man ihn nach dem Binden großzügig mit Haarspray einsprühen.

Ist der Kranz fertig gebunden, kommt der vielleicht schönste Teil: Das Verzieren mit Kugeln, Kerzen, Figuren, Glitzer oder was immer das Herz begehrt. In mein diesjähriges Modell habe ich beispielsweise Baumflechten und Anissterne mit eingearbeitet:

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Hier noch ein paar Inspirationen aus den letzten Jahren:

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Viel Spass dabei!

Leuchtende Eichelhütchen

Theoretisch gesehen ist Weihnachten nicht mehr allzu weit entfernt. Praktisch betrachtet bin ich noch nicht mal richtig im Herbst angekommen – das muss an dem wunderschönen, sonnigen September liegen, den wir in diesem Jahr hatten. Aber Vorsorgen schadet ja nicht. Bald beginnt die Adventskranz-Saison und überhaupt kann so ein bißchen weihnachtlicher Glanz hier und da nicht schaden. Die hier vorgestellte Idee hatte ich letztes Jahr auf einem Herbstspaziergang. Unter einer alten Eiche lagen Unmengen Eichelhütchen an denen ich nicht vorbeigehen konnte. Ohne zu wissen, was genau ich damit anstellen würde, nahm ich ein paar mit…

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Die Eichelhütchen müssen trocken und sauber sein. Mit einer Gemüsebürste lassen sich Sand- und Erdreste gut entfernen. Wurmstichige Exemplare bitte gleich aussortieren. Dann mit einem feinen Pinsel und goldener Acrylfarbe die Innenseiten der Hütchen bemalen und trocknen lassen. Damit die Farbe gut deckt sollten zwei Durchgänge reichen. Die Hütchen lassen sich wunderbar in Gestecke und Kränze einarbeiten. Aber auch ganz pur, z. B. in eine Schale oder ein Tablett mit Kerzen gegeben, verfehlen sie ihre dekorative Wirkung nicht. Natürlich kann man die Hütchen auch mit jeder anderen Farbe bemalen. Silber, Kupfer oder andere Metallic-Töne sind in der glanzvollen Weihnachtszeit aber besonders schön anzusehen.

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Kale Chips

Kale Chips, also knusprige Chips aus Grünkohl, sind schon vor einiger Zeit als Food-Trend aus den USA zu uns rübergeschwappt. Die gesunde Knabberalternative findet man mittlerweile sogar im gut sortierten Biomarkt (wenn auch relativ teuer). Da ich die Idee grundsätzlich interessant finde, wollte ich mich schon länger mal daran ausprobieren. Allerdings habe ich es immer wieder aufgeschoben, denn von Haus aus reizen mich pikante Knabbereien nicht besonders (Glück gehabt!). Kartoffelchips, Käsegebäck und Co. gehen an mir vorbei. Dafür werde ich aber bei Süßem schnell schwach. Wie dem auch sei: Es ist November. Das bedeutet Grünkohlzeit. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr.

Die meisten Rezepte für Kale Chips, die ich gefunden habe, fügen dem Kohl außer Olivenöl, Salz und Pfeffer nicht viel hinzu. Das war mir ein bißchen zu pur. Wennschon, dennschon, dachte ich und habe zwei Marinaden für Kale Chips entwickelt, die geschmacklich keine Wünsche mehr offen lassen. Die erste Version ist sehr kräftig und auch ein wenig scharf, die zweite etwas milder und zitronig-frisch. Beide basieren auf Olivenöl und Cashewmus.

Für etwa 250 Gramm Grünkohl (inkl. Strunk) habe ich aus 4 EL Olivenöl, 2 EL Cashewmus, 1 TL Chilisalz, 1TL Honig (oder ein pflanzliches Süßungsmittel für Veganer), 1/2 TL Paprikapulver und einer sehr fein zerdrückten kleinen Knoblauchzehe eine Marinade hergestellt.

Für die zitronige Version kommen auf ca. 250 Gramm Grünkohl (inkl. Strunk) 4 EL Olivenöl, 2 EL Cashewmus, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 1 TL Salz2 EL frischer Zitronensaft, der Abrieb einer halben bio Zitrone, 1 TL Honig (oder ein pflanzliches Süßungsmittel für Veganer) und 1/2 TL Kurkuma, sowie eine halbe Knoblauchzehe (sehr fein zerdrückt).

Es empfiehlt sich, die Marinade kurz abzuschmecken. Geschmäcker sind verschieden und gerade die Salztoleranz kann von Mensch zu Mensch stark variieren.

Den Kohl gut waschen und in mundgerechten Stücken vom Strunk reißen. Danach mit einem Küchenhandtuch trocken tupfen. Die Kohlstücke nun zur Marinade geben und beides gut vermischen. Am besten macht man das mit den Händen (dünne Handschuhe tragen, wenn man die intensive Soße nicht an den Fingern haben möchte!). Beim Mischen die Blätter immer auch ein wenig kneten und drücken damit sich die Marinade gut in den krausen Blättern verteilt. Anschließend den Kohl auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben.

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Die Blätter gut auf dem Blech verteilen! Je vereinzelter sie liegen, desto weniger verkleben sie miteinander und werden  somit knuspriger. Das Blech kommt dann in den vorgeheizten Ofen. Grundsätzlich gilt, dass die Chips mehr trocknen sollen als backen. Ich habe dennoch den Herd (Umluft) auf 220 Grad hochgeheizt. Nachdem das Blech im Ofen war, habe ich die Temperatur deutlich runtergeregelt und die Chips etwa alle 5 Minuten gewendet. Nach 18 Minuten waren sie knusprig. Jeder Ofen reagiert ein wenig anders und man sollte – gerade beim ersten Versuch – darauf achten, dass nichts verbrennt. Durch das Nussmus haben meine Chips eine leichte Bräune gekommen.

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Sie haben super geschmeckt und insgesamt war das ein wirklich sehr gelungener Snack. Ich werde es bei Gelegenheit definitiv wieder machen.

Herbstlicher „Upcycling“-Türkranz

Heute wieder ein Kranz. Ein herbstlicher Türkranz, um genau zu sein. Wie man aus der Historie meiner Beiträge erkennen kann, haben Kränze es mir besonders angetan. Sie passen eigentlich in jeder Jahreszeit und sind lange haltbar. Außerdem kann man sie immer neu variieren und erfinden.

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Dieser hier ist ganz spontan entstanden und ich stelle ihn deshalb vor, da er fast ausschließlich aus Materialien entstanden ist, die ansonsten in den Müll oder auf den Kompost gewandert wären. Wenn man ihn so sieht, mag man es kaum glauben, aber bis auf ein Grundgerüst aus Efeuranken stammen alle Komponenten aus verwelkten Blumensträußen.

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Gerade im Herbst werden Blumensträuße oft mit Hagebutten, Beeren, Kornähren, Zweigen, Lampionblumen oder sogar kleinen Kürbissen bereichert. Auch das immergrüne Blattwerk ist langlebig und trocknet wunderbar ein. Während also die Blumen nach ein paar Tagen vor sich hin darben, halten sich die anderen Komponenten oft noch Wochen oder Monate.

Nach einer Geburtstagsfeier waren große Mengen dekorativer Materialien zusammengekommen, die ich unmöglich alle wegwerfen konnte. Daher habe ich sie in diesen Kranz eingearbeitet und mit dem Rest die Blumenkästen dekoriert. Ich habe nicht einmal neuen Blumendraht gebraucht – der in den Sträußen vorhandene war absolut ausreichend.  Auch habe ich nur ca. 30 Minuten für den Kranz gebraucht. Schnell ging es also auch noch.

Aus ein paar Efeuranken (mit Blättern) habe ich einen Rohling gefertigt und ihn mit dem restlichen Immergrün, Hagebutten, Zweigen, Lampionblumen und Hypericum-Beeren verdrahtet. Eine Manschette aus Rattan (ebenfalls in einen Blumenstrauß eingebunden) wurde zum Schluss noch unter dem Kranz befestigt. Die einzelnen Rattan-Ästchen stehen heraus und geben dem Kranz so noch mal eine etwas „wildere“, sehr natürliche, Note. Eine einfache Kordel diente als Aufhänger. An dem herbstlichen Türkranz aus „Upcycling“-Materialien wird man jetzt noch eine ganze Weile Freude haben.

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Kürbislichter

Für das allmählich abnehmende Licht entschädigt uns der Oktober mit viel buntem Laub und anderen, farblichen Sinnesreizen. Kürbisse zum Beispiel. Mit ihren vielen verschiedenen Formen und intensiven Farben sind sie immer ein Hingucker in der allmählich trister werdenden Herbstlandschaft. Dass man sie gut mit Kerzen und Beleuchtung kombinieren kann,  sieht man jedes Jahr zu Halloween. Allerdings muss die Kürbis-Deko nicht immer spooky und aufwendig sein. Mit Zierkürbissen und Teelichtern kann man im Handumdrehen eine hübsche Dekoration für die herbstliche Festtafel zaubern.

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Man sucht sich dazu ein paar Zierkürbisse aus, die einen guten Stand haben. Dann sticht man mit einem scharfen, kleinen Messer ein etwa Teelicht-großes Loch aus dem Kürbis aus. Das Loch sollte nicht zu groß sein, damit das Teelicht nicht im Kürbis „versinkt“. Das Licht sollte gut sitzen. Dann nur noch die Kerzen anzünden und die Stimmung genießen 🙂

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Quittenbrot

An der Quitte scheiden sich oft die Geister: Viele scheuen die Arbeit, die mit der Verarbeitung der Früchte verbunden ist. Andere wiederum mögen den Geschmack nicht. Ich kann beides nur bedingt nachvollziehen, denn zum einen liebe ich den Geschmack von Quitten und zum anderen habe ich den Arbeitsaufwand nie als viel größer empfunden, als bei anderen Früchten. Man kann Quitten wunderbar parallel zu Gelee und Quittenbrot verarbeiten – so verwendet man die ganze Frucht und hat gleich zwei Produkte. …und erst der herrliche Duft, der dabei die Küche durchströmt.

Für mein Quittenbrot habe ich 1,9 Kg Quitten (im Ganzen), 1,2 Liter Wasser, den Saft einer bio-Zitrone, 650 Gramm bio-Gelierzucker (Verhältnis 2:1), sowie einen gehäuften EL Zimt und einen TL Anis verwendet.

Die Früchte habe ich zunächst gewaschen und mit einem Küchentuch abgerieben. Der gräuliche-braune Flaum auf den Quitten ist bitter und sollte daher vorab gut entfernt werden. Anschließend werden die Früchte entkernt, ungeschält in kleine Stücke geschnitten und in das Wasser gegeben, dem zuvor der Zitronensaft zugefügt wurde. Je nach Sorte (Härtegrad) und Größe der Stücke variiert die Garzeit. 30 – 40 Minuten sollten aber im Allgemeinen genügen. Danach das Wasser abseihen (nicht wegschütten! Mit Gelierzucker wird daraus ein wunderbares Quittengelee!) und die gekochten Fruchtstücke fein pürieren. Wer es ganz fein mag, kann das Fruchtmus auch noch mal passieren.

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Das Fruchtmus wird dann gut mit dem Gelierzucker und den Gewürzen vermischt und noch mal 3 – 4 Minuten lang aufgekocht. Hierbei sollte ständig gerührt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Mus anhängt. Anschließend wird das Püree auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech ca. 1 cm dick aufgestrichen. Die Masse wird dann im Ofen getrocknet. Wenn das Fruchtpüree allmählich ledrig und fest geworden ist, sollte man es wenden – so kann das Quittenbrot von beiden Seiten gut trocknen. Ich habe mein Quittenbrot bei 100 Grad (Umluft) ca. 6 h getrocknet, wobei ich zwischendurch immer mal den Ofen heruntergeregelt habe. Jeder Backofen ist ja ein bißchen anders und man sollte gerade beim ersten Versuch ein Auge darauf haben – nicht dass das Quittenbrot  zu dunkel wird.

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Ist das Quittenbrot fest genug, nimmt man es aus dem Ofen und lässt es abkühlen. Erkaltet kann man es dann in jede gewünschte Form schneiden – traditionell in Rautenform . Durch den Trocknungsvorgang hat das Brot eine appetitliche, rötliche Farbe bekommen. Damit die Stück nicht aneinander kleben, kann man sie noch in Puderzucker wälzen – mir persönlich wird es dann aber schnell zu süß.

Quittenbrot schmeckt nicht nur hervorragend als herbstlich-winterliche Nascherei zwischendurch, sondern z. B. auch zu einer Käseplatte. In Spanien kombiniert man es besonders gerne zu Manchego-Käse. Mmmm…

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