Kategorie: Food (Seite 15 von 15)

Quittenbrot

An der Quitte scheiden sich oft die Geister: Viele scheuen die Arbeit, die mit der Verarbeitung der Früchte verbunden ist. Andere wiederum mögen den Geschmack nicht. Ich kann beides nur bedingt nachvollziehen, denn zum einen liebe ich den Geschmack von Quitten und zum anderen habe ich den Arbeitsaufwand nie als viel größer empfunden, als bei anderen Früchten. Man kann Quitten wunderbar parallel zu Gelee und Quittenbrot verarbeiten – so verwendet man die ganze Frucht und hat gleich zwei Produkte. …und erst der herrliche Duft, der dabei die Küche durchströmt.

Für mein Quittenbrot habe ich 1,9 Kg Quitten (im Ganzen), 1,2 Liter Wasser, den Saft einer bio-Zitrone, 650 Gramm bio-Gelierzucker (Verhältnis 2:1), sowie einen gehäuften EL Zimt und einen TL Anis verwendet.

Die Früchte habe ich zunächst gewaschen und mit einem Küchentuch abgerieben. Der gräuliche-braune Flaum auf den Quitten ist bitter und sollte daher vorab gut entfernt werden. Anschließend werden die Früchte entkernt, ungeschält in kleine Stücke geschnitten und in das Wasser gegeben, dem zuvor der Zitronensaft zugefügt wurde. Je nach Sorte (Härtegrad) und Größe der Stücke variiert die Garzeit. 30 – 40 Minuten sollten aber im Allgemeinen genügen. Danach das Wasser abseihen (nicht wegschütten! Mit Gelierzucker wird daraus ein wunderbares Quittengelee!) und die gekochten Fruchtstücke fein pürieren. Wer es ganz fein mag, kann das Fruchtmus auch noch mal passieren.

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Das Fruchtmus wird dann gut mit dem Gelierzucker und den Gewürzen vermischt und noch mal 3 – 4 Minuten lang aufgekocht. Hierbei sollte ständig gerührt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Mus anhängt. Anschließend wird das Püree auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech ca. 1 cm dick aufgestrichen. Die Masse wird dann im Ofen getrocknet. Wenn das Fruchtpüree allmählich ledrig und fest geworden ist, sollte man es wenden – so kann das Quittenbrot von beiden Seiten gut trocknen. Ich habe mein Quittenbrot bei 100 Grad (Umluft) ca. 6 h getrocknet, wobei ich zwischendurch immer mal den Ofen heruntergeregelt habe. Jeder Backofen ist ja ein bißchen anders und man sollte gerade beim ersten Versuch ein Auge darauf haben – nicht dass das Quittenbrot  zu dunkel wird.

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Ist das Quittenbrot fest genug, nimmt man es aus dem Ofen und lässt es abkühlen. Erkaltet kann man es dann in jede gewünschte Form schneiden – traditionell in Rautenform . Durch den Trocknungsvorgang hat das Brot eine appetitliche, rötliche Farbe bekommen. Damit die Stück nicht aneinander kleben, kann man sie noch in Puderzucker wälzen – mir persönlich wird es dann aber schnell zu süß.

Quittenbrot schmeckt nicht nur hervorragend als herbstlich-winterliche Nascherei zwischendurch, sondern z. B. auch zu einer Käseplatte. In Spanien kombiniert man es besonders gerne zu Manchego-Käse. Mmmm…

Zimtschnecken

Absolut unwiderstehlich: Eine warme Zimtschnecke, frisch aus dem Ofen. Ob zum Frühstück, zum Kaffee oder zum Aufwärmen an kalten Herbsttagen – so ein Schneckchen geht immer.

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Zimtschnecken zuzubereiten ist total simpel. Man kann sie außerdem wunderbar auf Vorrat machen und einfrieren. Wenn man mal spontan Besuch bekommt, hat man so immer frische Zimtschnecken zuhause.

Für die Zubereitung stellt ihr einen Hefeteig aus folgenden Zutaten her:

  • 200 ml lauwarme Milch
  • 500 gr. Weizenmehl
  • 1 Prise Salz
  • 50 gr. Zucker
  • 1/3 Hefewürfel (frisch)
  • 100 gr. Butter

Für die Zimtfüllung benötigt ihr noch mal:

  • 100 gr.  zerlassene Butter
  • 100 gr. Rohrohrucker
  • 2 gehäuft EL Zimt
  • Optional Kardamom und Anis

Aus den Zutaten für den Teig bereitet ihr erstmal einen klassischen Hefeteig. Mehl, Zucker und Salz werden vermischt und Hefe und Butter in der lauwarmen Milch aufgelöst. Es empfiehlt sich dabei, auch ein wenig Mehl und Zucker in die Milch-Mischung zu geben, damit die Hefebakterien richtig gut arbeiten können. Ich lasse diese Mischung dann immer etwa 20 Minuten stehen und gebe sie dann zum Mehl. Alles gut durchkneten und abgedeckt an einem warmen Ort für ungefähr 30 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit wird die restliche Butter zerlassen und mit Zucker und Zimt vermischt. Ich füge gerne noch ein wenig Anis und Kardamom dazu – aber wirklich nur ein bißchen, denn eigentlich ist es ja eine ZIMTschnecke und das Zimt-Aroma wird sonst zu sehr verändert.

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Wenn der Hefeteig ausreichend gegangen ist, rollt ihr ihn dünn aus (in etwa 1 cm). Der Teig sollte die Form eines Rechtecks haben. Dann wird die Zucker-Zimt-Butter darauf verstrichen und der Teig aufgerollt. Die Teigrolle dabei immer schön fest rollen und nicht zu locker. Schließlich die Rolle in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und die einzelnen Schnecken aufs Blech legen (oder einfrieren).

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In meinem Ofen braucht so eine Schnecke bei 170 Grad 15 – 20 Minuten. Sind die Schnecken ausgekühlt, kann man sie noch glasieren – das hält sie länger frisch. Man stellt dazu entweder einen klassischen Gus aus Wasser und Puderzucker oder Zitronensaft und Zucker her. Die Zitronensaft-Variante hat mich persönlich nicht überzeugt, da ich finde, dass sich die Zitrone und der Zimtgeschmack beissen. Dem Hörensagen nach, soll auch die amerikanische Frosting-Variante super gut passen. Diese besteht aus Frischkäse, Butter und Puderzucker.

Viel Spass!

 

Streuobstwiesenkuchen vom Blech

„Was ist denn ein Streuobstwiesenkuchen?“ wird sich jetzt der ein oder andere fragen. Bei diesem ominösen Kuchen handelt es sich um einen klassischen, hessischen Blechkuchen mit Hefeteig. Mit Butterstreuseln meiner Meinung nach einer der besten Kuchen überhaupt. Streuobstwiesenkuchen nenne ich ihn deshalb, weil jedes Jahr im August/ September überall Pflaumen, Zwetschgen, Äpfel und Birnen von alten Bäumen leuchten, die auf nicht mehr bewirtschafteten Wiesen stehen. Auch gibt es in ländlicheren Gegenden und an Stadträndern oft alte Gärten, deren Besitzer sich nicht mehr um die Obstbäume kümmern wollen oder können. Jedes Jahr wieder fallen Unmengen Obst irgendwann einfach herab und verrotten schließlich am Boden. Und jedes Jahr bemühe ich mich darum, wenigstens ein paar dieser Früchte  zu verarbeiten. Ich kenne mittlerweile einige Leute, die froh sind, wenn sie Abnehmer für ihre vielen Äpfel oder Pflaumen finden. Man muss sich eigentlich nur ein bißchen umhören. Das hier verwendete Obst stammt beispielsweise von einem alten Obstgrundstück von einer Freundin meiner Mutter.

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Gerade viele alte Obstsorten entfalten einen großen Geschmacksreichtum – weshalb sie auch frisch verzehrt ein echter Genuss sind. Sie sind außerdem nicht gespritzt oder anderweitig behandelt. Herkömmliches Supermarkt-Obst kann da oft nicht mithalten. Mittlerweile stelle ich jährlich Pflaumenmus  daraus her und einige Blechkuchen. In diesem Jahr habe ich mich außerdem auch mal an Rotwein- und Weißwein-Birnen versucht. Zwetschgen und Pflaumen lassen sich auch super einfrieren und Äpfel und Birnen sind, eingekellert, eine ganze Weile haltbar. Aber nun zurück zum Streuobstwiesenkuchen, der sich übrigens auch ganz wunderbar als vegane Variante zubereiten lässt. Hierfür ersetzt man die Butter einfach durch eine hochwertige Pflanzenmargarine und rührt die Hefe entweder in Pflanzenmilch (z. B. Hafermilch) oder Wasser ein.

Für ein Blech benötigt man in etwa:

  • 750 gr.  feines Weizenmehl (500 gr. für den Teig, 250 gr. für die Streusel)
  • etwa 300 gr. Rohrohrzucker (100 gr. für den Teig, 150 gr. für die Streusel und zum Bestreuen der Früchte – je nach dem, wie süß das Obst ist)
  • 1 Prise Salz
  • 1/3 von einem frischen Hefewürfel
  • 200 ml handwarme Milch
  • 150 gr. weiche Butter
  • frische Zwetschen oder Äpfel (etwa 1 – 1,5 Kg. Wer Äpfel nimmt, kann diese auch noch kurz mit etwas Zitronensaft, Zimt und Zucker marinieren)

Ich empfehle grundsätzlich, dabei auf hochwertige Bio-Produkte zurückzugreifen, da ich persönlich von der besseren Qualität überzeugt bin.

Für den Teig werden Mehl, Zucker und Salz gemischt. Parallel krümmelt man die Hefe in die lauwarme Milch und lässt sie kurz ruhen (es empfiehlt sich auch ein wenig Zucker in die warme Milch zu geben, da die Hefebakterien dann noch besser arbeiten). Anschließend wird aus dem Mehl-Zucker-Gemisch und der Hefe-Milch ein Teig geknetet. Der Teig sollte nicht zu nass sein – falls die Konsistenz nicht passt, einfach mit ein bißchen Mehl nacharbeiten. Der Teig kommt dann für ca. 30 Minuten abgedeckt an einen warmen Ort zum ruhen.

In der Zwischenzeit kann man wunderbar Obst und Streusel vorbereiten. Äpfel schneide ich dafür in feine Spalten und mariniere sie in Zitronensaft, Zucker und Zimt. Die Pflaumen werden entkernt und kommen in „zusammenhängenden Vierteln“ auf den Teig, der zuvor dünn ausgerollt wurde. Damit er nicht klebt, bestäubt man ihn am besten noch mit ein wenig Mehl. Ich rolle ihn grundsätzlich auch nicht dicker als 1 cm aus, da ich keinen allzu dicken Boden mag. Vor dem Belegen, lasse ich ihn auch immer noch mal  für einige  weitere Minuten an einem warmen Ort ruhen.

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Aus Zucker, weicher Butter, Mehl und einer Prise Salz werden dann die Streusel bereitet: Einfach alles vermischen und mit den Händen gut durchkneten. Wer eher feste Streusel mag, nimmt dabei mehr Mehl. Sind die Früchte sehr sauer, empfiehlt es sich außerdem, den Kuchen vor dem Backen noch mit ein wenig Zucker zu bestreuen.

Bei 180 Grad ist so ein „Streuobstwiesenkuchen“ dann in ungefähr 25 Minuten fertig. Je nach Backofen kann das variieren. Wenn der Rand braun wird, die Pflaumen rot auf dem Kuchen verlaufen und die Streusel goldgelb sind – dann ist er perfekt. Dazu passt auch prima eine frisch geschlagene Sahne. Für mich, einer der besten Kuchen der Welt. Auch die vegane Version habe ich bereits ausprobiert und sie wurde sehr gut aufgenommen. Pflaumenkuchen mit Streuseln ist bei einem Buffet immer der erste Kuchen, der vergriffen ist –  genau wie Erdbeerkuchen im Frühjahr.

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Chili-Salz

Heute mal was ganz Simples, was die Küche aber enorm bereichert: Selbstgemachtes Chili-Salz

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Ich mag Chili-Pflanzen sehr, denn sie sind sehr dankbar und tragen im Regelfall üppig – weshalb ich auch regelmäßig eine auf meiner Terrasse kultiviere. Mein Magen verträgt scharfes Essen allerdings nur sehr bedingt, weshalb ich dazu übergegangen bin, die Chili-Früchte als Salz zu konservieren. Dazu wähle ich vergleichsweise milde Sorten, die auch noch fruchtig schmecken und nicht nur scharf. Wenn dann im August/September die Früchte knallrot leuchten, kann geerntet werden:

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Für mein Chili-Salz lasse ich die Schoten ein paar Tage antrocknen und gebe sie dann in einen Zerkleinerer. Wenn alles fein zermahlen ist, füge ich ein hochwertiges Meersalz in bio-Qualität hinzu und mische alles noch mal gut durch. Je weniger Salz, desto mehr Schärfe – das ist Geschmackssache. Dann einfach in ein sauberes Glas abfüllen und genießen.

Wie versprochen: Total einfach. Geschmacklich aber so viel besser als alles, was ich je gekauft habe. Chili-Salz mache ich daher nur noch selbst und nur noch mit den Schoten meiner eigenen Pflanzen. Ich streue es z. B. auf meinen Brotaufstrich, gebe es ins Salatdressing oder verziere Suppen-Toppings damit. Das sieht nicht nur super aus, sondern gibt dem ganzen auch noch einen kleinen Schärfe-Kick. Viel Spass beim Nachmachen!

 

Schwarze Nüsse

Ich habe mich mal wieder an etwas ganz Besonderes gewagt: Schwarze Nüsse, oder auch „noix confites noires“ – wie der Franzose sagt. Eine Spezialität, die ihren Ursprung in der Pfalz haben soll. Da ich diese Nüsse aber auch schon in Frankreich gesehen habe, könnte diese Art der Zubereitung auch auf diesem Wege in die Pfalz gelangt sein; oder auch umgekehrt – über die Pfalz nach Frankreich. Dieses Rätsel wird wohl nicht mehr gelöst werden. Fest steht jedoch, dass die Schwarzen Nüsse wunderbar verschiedene Käsesorten und auch Süßspeisen ergänzen. Zu kaufen gibt es sie eher selten und wenn, dann zu enormen Preisen, was wohl dem aufwendigen Herstellungsprozess geschuldet ist. Außerdem muss man den optimalen Reifezeitpunkt abpassen und der bietet sich auch nur einmal im Jahr und dann wiederum nur für ein paar Tage oder bestenfalls zwei bis drei Wochen. Die Schwarzen Nüsse sind also eine echte Spezialitäten-Diva.

Man benötigt unreife grüne Walnüsse, möglichst vor dem 24. Juni geerntet. Je nach Lage und Witterung kann man aber auch noch bis Anfang Juli „ernten“. Danach eher nicht mehr, da die eigentliche Nuss in der Nuss ihre holzige Schale ausbildet. Dazu kommen dann viel Zucker, Vanille, Zimt, Anis, Nelken und eine extra Portion Zeit und Geduld.

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Ich habe 2,5 kg frische grüne Walnüsse geerntet und insgesamt 16 Gläser erhalten. Die Nüsse werden gewaschen und mit einer dicken Nadel rund herum mehrmals eingestochen. Dabei unbedingt Haushaltshandschuhe tragen: Die Gerbsäure in den Nüssen färbt unglaublich stark und macht auch vor Fingern nicht Halt. Wen die braun gefärbten Hände nicht stören kann natürlich auch ohne arbeiten 🙂

Die eingestochenen Walnüsse werden nun in eine Schüssel gegeben und mit kaltem Wasser bedeckt. Die Schüssel sollte nicht aus Metall sein. Porzellan oder Glas sind geeigneter:

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Die Schüssel an einen kalten, dunklen Ort stellen (am besten in den Kühlschrank). Nun muss mindestens 14 Tage lang jeden Tag das Wasser gewechselt werden. Also Nüsse aus dem Kühlschrank, Wasser abgießen (das jeden Tag wieder braun sein wird) und mit neuem, kalten Wasser bedecken. Dann wieder ab in den Kühlschrank.

Nach dieser Zeit beginnt der nächste Schritt: Das Kandieren. Hierzu die Nüsse zunächst für eine halbe Stunde in leicht gesalzenem Wasser köcheln lassen, dann abgießen. Dann aus 500 gr. Zucker pro Liter Wasser (ich hatte fünf Liter) einen Zuckersirup kochen und diesem zwei aufgeschnittene und ausgekratzte Vanilleschoten, vier Zimtstangen, zehn Nelken und einen EL Anis zugeben, sowie die Schale von zwei unbehandelten Zitronen (die Gewürzanteile können natürlich je nach persönlichem Geschmack verändert werden). Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, den kochenden Sud über die Nüsse geben und abkühlen lassen. Danach in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag den Sirup abgießen und erneut aufkochen, dann wieder über die Nüsse geben, erkalten lassen und in den Kühlschrank stellen. Auch diese Prozedur mindestens sieben Tage lang wiederholen. Hierbei werden die Nüsse dann auch allmählich schwarz:

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Am letzten Tag den Sirup erneut aufkochen. Dann die Nüsse in demSirup für ungefähr fünf Minuten kochen lassen. Schließlich die Nüsse mit einer Schöpfkelle aus dem Sud holen, in Gläser füllen und gut mit Sirup bedecken. Die Gewürze vorher heraus fischen.

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Anschließen die Gläser fest verschließen und noch heiß auf den Kopf stellen:

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So, jetzt habt ihr die berühmten Schwarzen Nüsse. Kleines Manko: Sie müssen mindestens sechs Monate „reifen“, bevor sie ihren vollen Geschmack erhalten. Ich persönlich werde das erste Glas wohl schon mal zu Weihnachten öffnen, da ich für die Feiertage gerne etwas Besonderes habe. Spätestens dann werde ich also berichten…

Übrigens: Richtige Gourmets lassen die Nüsse jahrelang reifen. Angeblich sind sie erst nach vier Jahren Reifezeit auf dem Höhepunkt ihres Geschmacks. Mir persönlich ist das allerdings zu lange: Ich kann es jetzt schon kaum erwarten.

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Ricotta-Pecorino-Quiche mit bunten Tomaten

Quiche gehört zu meinen Lieblingsgerichten. Der französische Klassiker lässt sich wunderbar variieren und schmeckt zu jedem Anlass und zu jeder Jahreszeit. Bei der Zubereitung kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und immer wieder neue Kombinationen ausprobieren. Ob zur kalten Jahreszeit mit winterlichem Gemüse und herzhaftem Käse oder auch mal kalt genossen in den Sommermonaten: Quiche geht immer.

Da das Wetter in den letzten Tagen so drückend schwül war, dass man sich kaum vorstellen konnte etwas Warmes zu sich zu nehmen, habe ich mal eine sommerliche Quiche kreiert. Ich habe meine Ricotta-Pecorino-Quiche kalt und mit frischen bunten Tomaten darauf serviert. Die saftigen Tomaten erschienen mir eine gute Ergänzung zu dem mürben Dinkelvollkornteig zu sein. Serviert mit Rucola-Salat: Ein (Sommer)Traum!

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Dazu habe ich zunächst aus Dinkelvollkornmehl, Butter, Olivenöl, einer Prise Salz und einer Prise Zucker einen soliden Mürbeteil geknetet und eine Springform damit ausgekleidet. Dann den Boden ein paar Mal mit einer Gabel einstechen und bei ca. 200 Grad im vorgeheizten Backofen ungefähr 10 Minuten vorbacken – so wird der Boden schön fest und weicht nicht durch.

Anschließend die Füllung aus drei Eigelb, 200 gr. Ricotta, 150 gr. frisch geriebenem Pecorino, 0,2 l Weißwein, Salz, Pfeffer bereiten: Alle Zutaten gut verrühren und mit ein paar Löffeln Creme Fraiche abschmecken. Wer mag kann noch wenig frischen Knoblauch hinzu geben (aber besser nicht zuviel, sonst wird der feine Geschmack vom Käse überlagert). Zuletzt drei Eiweiss steig schlagen und unter die Masse heben. Füllung in die Quiche geben und bei ca. 180 Grad backen.

Nachdem die Käse-Quiche erkaltet ist, kann sie dann mit feinen Scheiben bunter Tomaten belegt werden. Denkbar wäre auch noch ein wenig Basilikum darauf oder Pesto oder, oder, oder… 🙂 Meine Quiche gab es mit Rucola-Salat:

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…ganz besonders mag ich ja das Farbspiel der unterschiedlichen Tomaten: Herrlich!

Viel Spass beim Nachmachen und guten Appetit!

 

Vegetarische Piroggen

„Gib´ dem  Menschen eine gefüllte Nudel und er ist glücklich“ sagte ein Freund von mir anlässlich dieser Bilder.  Zwar handelt es sich bei Pierogi eigentlich nicht um „Nudeln“, aber glücklich machen sie trotzdem – und satt.

Vor einigen Wochen war ich das erste Mal in Polen und habe dort gelernt, wie man Piroggen macht. Dieses – zugegeben nicht ganz leichte – Gericht hat mir so vorzüglich geschmeckt, dass ich es, wieder daheim, gleich noch mehrere Male für Freunde und Familie zubereitet habe.  Ganz besonders lecker sind die heißen Pierogi nach einem langen Spaziergang an der wunderschönen und ursprünglichen Küste oder den dichten Wäldern Polens:

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Aber natürlich schmecken sie auch zuhause am Küchentisch und an jedem anderen Ort.

Zunächst wird für die „Pierogi ruskie“ die Füllung zubereitet. Dazu benötigt man gekochte Kartoffeln (erkaltet), Zwiebeln, Butter, Salz, Pfeffer, Muskat und Twaróg. Der Twaróg ist ein spezieller Käse, der bei uns nur schlecht erhältlich ist. Man kann ihn aber prima durch einen vollfetten Hüttenkäse ersetzen, den man einige Stunden in einem Tuch oder Sieb abtropfen lässt. Die Zwiebeln werden fein gehackt (ich mag es sehr fein, aber das ist Geschmackssache) und leicht gesalzen. Wenn sie etwas Wasser gezogen haben, gebe ich sie mit ein wenig Rapsöl in die Pfanne. Nachdem sie glasig geworden kommt noch  ein großes Stück Butter dazu. Haben sie Zwiebeln und Butter eine leichte Bräune, nehme ich sie vom Herd und lasse sie etwas abkühlen.

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Nachdem die Kartoffeln ausgekühlt sind, werden sie mit dem Kartoffelstampfer fein zerdrückt. Der zerbröselte Twaróg und die Zwiebeln kommen dazu: Alles gut vermischen und mit Salz, Muskatnuss und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. Die Masse beiseite stellen und durchziehen lassen.

Nun kommt der Pierogi-Teig. Hierfür benötigen wir lediglich Mehl und kochendes Wasser. Das Mehl in eine Schüssel geben und das kochende Wasser in kleinen Schlücken dazugeben. Mit einem Kochlöffel jeden Schluck gut einarbeiten. Irgendwann wird die Masse zu klumpig für den Kochlöffel. Dann warte ich, bis der Teig soweit erkaltet ist, dass man ihn anfassen kann (er sollte allerdings immernoch heiss sein). Ab da an wird er mit den Händen weitergeknetet, bis sich aus der Mehlpampe ein gleichmäßiger Teig gebildet hat (er darf zum Schluss nicht mehr kleben). Dieser wird dann auf einer bemehlten Fläche dünn ausgerollt:

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Aus dem Teig mit einem runden Ausstecher, oder auch einem Glas, Kreise ausstechen. Die Kreise je mit einem Löffel der Pierogi-Masse füllen und dann verkleben. Das Verkleben bedarf ein wenig Übung. Vorsichtig werden die Kreise gefaltet und die Enden aneinandergeklebt. Der Teig darf nicht zu dünn sein, da  beim Kochen sonst die Füllung austreten würde, aber auch zu dick darf er nicht sein, da die Pierogi in erster Linie nach der Füllung und nicht nach dem Teig schmecken sollen. Zum Schluss wird der Rand der Pierogi mit einer Art Muster verziert, dass die Verklebung verstärkt und gleichzeitig so etwas wie ein Erkennungszeichen ist. Jede Familie in Polen, so wurde es mir erzählt, hat ein anderes Muster, mit dem der Rand ihrer Pierogi gestaltet wird. Ich habe das Muster wie oben übernommen, da es mir sehr gut gefallen hat und die Teigtaschen dadurch wirklich gut zusammenhalten.

Sind genug Pierogi vorbereitet, werden sie in siedendem Salzwasser gegart. Das geht erfahrungsgemäß recht schnell; kommt die Nudel aus dem kochenden Wasser nach oben an den Rand, ist sie gar.

Serviert werden die heissen Teigtaschen dann mit zerlassener Butter, gebratenen Zwiebeln oder Speck (oder auch allem gleichzeitig). Dazu ein gutes Glas Bier oder einen Wodka: Smacznego!

…und vielen Dank an Magda und Sara, die mir das Pierogi-machen beigebracht haben 😉

Flieder-Sirup

Weiss und violett: Noch ist es Mai und draußen blüht der Flieder. Aufgrund seines intensiven Duftes wird er allseits geschätzt. Dekorativ ist er noch dazu, weshalb es wohl nur wenige Haushalte gibt, in denen sich zur Blütezeit kein Fliedersträußchen auf dem Tisch findet. Schön und wohlriechend – so kennt man den Flieder, doch eines war mir bis vor Kurzem noch neu: Er lässt sich auch in der Küche verwenden. Wie aus den Blüten der Rose oder des Holunders, lässt sich auch aus Flieder ein Sirup herstellen. „Das ist doch mal was anderes“ dachte ich bei mir und habe es ausprobiert…

Schmeckt nach Frühling: Selbstgemachte Fliederlimonade

Zunächst benötigt man die Blüten von ca. 5 blühenden Stielen. Diese sollten bereits schön aufgeblüht sein. Je nach Farbe des Flieders, wird auch die Limonade heller oder dunkler. Je dunkler die Blüten, desto rötlicher wird der Farbton des Getränks. Bei der Ernte sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Flieder nicht ein einer dicht befahrenen Straße wächst oder anderweitigen Belastungen ausgesetzt ist. Die Blüten werden dann abgezupft und mit kaltem Wasser gewaschen. Nun kommt der ausgepresste Saft einer bio-Zitrone dazu, außerdem ca. 1 Liter Wasser und  – je nach Belieben – Zucker. Ich habe ungefähr 120 gr. bio-Rohrohrzucker verwendet. Das ganze auf dem Herd erhitzen (aber nicht kochen) und danach für einige Stunden ruhen lassen. Dann erneut erhitzen und durch ein feines Sieb abfiltern.

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Gehört unbedingt zum
Frühling dazu: Der Flieder

Nachdem die Fliederessenz abgekühlt ist, kann sie mit Mineralwasser und Apfelsaft aufgegossen werden. Ein paar Eiswürfel dazu: Fertig ist die Fliederlimonade. Der Flieder schmeckt sehr intensiv, fast ein bißchen pudrig. Wie viel Saft und/ oder Wasser dazu kommt, ist Geschmackssache: Das muss jeder ganz individuell entscheiden. Der Fliedersirup lässt sich vielfältig einsetzen – z. B. kann man ihn als geschmackliche Basis von Cremes, Nachspeisen oder Tortenfüllungen einsetzen. Die Grenzen setzt allein die Fantasie.

Viel Spass beim Ausprobieren!

Cheers! Auf den Frühling!
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