Kategorie: Decor&DIY (Seite 4 von 5)

Ostereier natürlich bunt

Ihr  braucht noch was Originelles für´s Fest? Wie wäre es denn mit einem Osternest voll kleiner Kunstwerke? Mit selbst hergesteller Pflanzenfarbe lassen sich Eier wunderbar färben und das auf ganz natürliche Weise. Diese kleinen Unikate sind auf jeden Fall ein Hingucker und man braucht sich beim Essen nicht fragen, wieviel Chemie durch den Färbeprozess womöglich ins Ei gelangt sein könnte.

Sind die nicht schön geworden?

Einen Teil der Eier habe ich vorher ausgeblasen – so kann ich sie an Ostern als Deko für den Osterstrauß verwenden. Der andere Teil wurde hartgekocht und kommt ins Osternest. Verwenden sollte man am besten weiße Eier. Auf braunen Eiern kommt der Kontrast von Farbe und ungefärbten Stellen nicht so gut heraus. Leider war es so kurz vor Ostern unmöglich irgendwo weiße Eier in bio Qualität zu bekommen. Das ärgert mich ein bißchen, denn von diesem Standard weiche ich eigentlich nicht ab.  Diesmal war aber nichts zu machen und daher gibt es zu Ostern ausnahmsweise mal „nur“ Freilandeier.

Gefärbt habe ich mit Roter Bete, Blaukraut, Zwiebelschalen und Kurkuma. Die Eier werden zunächst ein paar Minuten in lauwarmes Essigwasser gelegt (ca. 1 Liter Wasser auf 3 EL Essig) und mit diesem gut abgewaschen. Das rauht die Schale etwas an und die Farbe kann besser haften. Außerdem werden Fett und Schmutz so von den Eiern entfernt. Rote Bete und Blaukraut werden möglichst klein geschnitten (bei der Zwiebelschale ist das nicht nötig) und unter Zugabe von Wasser je zu einem möglichst intensiven Sud aufgekocht. Den Sud ein paar Stunden ziehen lassen. Danach werden die groben Teile aus dem Sud entfernt und ein guter Schuss Essig dazugegeben. Die Rote Bete ergab bei mir einen eher braunen Ton mit rötlichen Sprenkeln, Blaukraut wurde blau und die Zwiebelschale ging ins Orange. Die Ergebnisse variieren jedes Mal sehr – man arbeitet ja mit einem Naturprodukt. Gerade das ist aber auch das Reizvolle daran: Man bekommt immer überraschende Ergebnisse und  jedes Ei ist ein echtes Unikat.

Wem die einfarbigen Eier zu eintönig sind, der kann sich ja mal an folgender Technik versuchen: Vor dem Färben die sauberen Eier leicht anfeuchten und kleine Blüten und Blätter ans Ei „kleben“. Mein Tipp: Möglichst feingliedrige Pflanzenteile verwenden – das ergibt reizvollere Muster. Anschließend  die Eier vorsichtig mit Resten alter Nylonstrümpfe überziehen (besitzt wohl jede Frau – die Dinger halten ja leider nie besonders lange). Die Hylonhülle muss wie ein dünnes Netz die Blüten fest am Ei halten, darf aber gleichzeitig nicht so fest gespannt sein, dass sie der empfindlichen Eihülle Schaden zufügt. Die Enden des Nylonstücks dann einfach mit einem kleinen Gummi zusammenbinden und ab damit in den kochendheißen Farbsud.

Wie lange die Eier nun im Farbbad bleiben ist Gefühlssache. Da die Dicke der Eierschale und die Intensität des Farbsuds immer variieren, kann man hierzu schlecht verbindliche Aussagen machen. Manchmal haben die Eier nach 20 Minuten bereits eine intensive Farbe (z. B. bei der sehr intensiven Zwiebelschale), manchmal dauert es aber auch deutlich länger.

Wenn die gewünschte Farbintensität erreicht ist, die Eier aus dem Farbbad nehmen, etwas abkühlen lassen und aus ihrem Strumpf befreien. Überschüssige Farbe entfernen, dann trocknen und auskühlen lassen.  Zu guter Letzt die Eier mit ein wenig Pflanzenöl einreiben – so bekommen sie einen schönen Glanz und die Farben kommen noch intensiver zur Geltung.

Frohe Ostern euch allen!

Winterkranz mit Efeubeeren

Es ist Februar. Und obwohl sich schon die ersten Schneeglöckchen zeigen, befinden wir uns kalendarisch noch mitten im Winter. Zeit für etwas Grün. Aus schwarzen Efeubeeren und -blättern lässt sich zu dieser Jahreszeit ein vielfältig dekorierbarer Winterkranz anfertigen:

Der Kranz lässt sich relativ fix umsetzen. Man benötigt eigentlich nur ein paar Efeuzweige mit schönen, schwarzen Beeren und ein paar Efeuranken für den Rohling. Dann noch den restlichen Blumendraht vom Weihnachtkranz aus dem Schrank kramen und in nicht mal 20 Minuten ist das haltbare Dekostück fertig.

Zunächst fertigt ihr einen lockeren Rohling aus Efeuranken an.  Diesen umwickelt ihr dann Stück für Stück mit den Efeuzweigen:

Der Kranz ist sehr vielfältig verwendbar. Man kann ihn sowohl im Innenbereich dekorieren, als auch im Außenbereich.  Er macht sich gut als Türkranz, Rahmung für ein Teelicht oder in Kombination mit ersten Frühlingsblühern auf dem Balkon. Durch die schwarzen Beeren wirkt der Kranz sehr edel und würdevoll – daher wäre er auch als Grabschmuck auf dem Friedhof denkbar.

Viel Spass beim Ausprobieren!

Adventskränze selbermachen

Juhu – wir kommen langsam in die Adventszeit! Wieder ein Anlass, um sich frisches Grün ins Haus zu holen. Damit die Wartezeit auf den Weihnachtsbaum nicht so lange ausfällt, kommt vier Wochen vorher schon mal der Adventskranz in die Stube. Das Kranzbinden macht mir persönlich unheimlich viel Spass und so ist es über die Jahre zu einer Art Paradedisziplin von mir geworden. Familie, Freunde, Verwandte und Bekannte werden jedes Jahr mit individuellen Kränzen und Gestecken bedacht – je nach dem, wie viel Zeit ich dafür erübrigen kann. Die grundlegende Technik ist ganz einfach zu lernen und mit ein bißchen Geschick und Kreativität kann man wirklich ganz tolle Sachen machen.

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Man benötigt eine Rolle Blumendraht (im Bau- oder Gartenmarkt und in vielen Drogerien erhältlich), einen Rohling (ich nehme am liebsten die fertigen Stroh-Römer.  Aus Efeuranken oder Stroh kann man aber auch wunderbar selbst welche herstellen. Vorteil: Man kann Umfang und Durchmesser des Kranzes selbst bestimmen und spart auch noch Geld). Außerdem eine Gartenschere, einen Seitenschneider (zum Abknipsen des Drahts) und natürlich viel Grün. Nordmann- oder Blautanne und Scheinzypresse sind hier die Klassiker. Ich variiere gerne und binde Efeubeeren, getrocknete Hortensienblüten, Buchsbaum oder auch mal Eukalyptusblätter mit ein. Erlaubt ist, was gefällt – das Grün sollte allerdings gut eintrocknen und nicht nadeln oder gar vor Weihnachten vom Blattstiel fallen.

Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, wird der Blumendraht zunächst fest am Rohling verdrahtet. Dann schneidet man sich einige kleine „Sträußchen“ vom Tannengrün zurecht und bindet sie an den Rohling (Draht gut festziehen). Gebunden wird dabei immer von außen nach innen. Man sollte während des Bindens immer die Form im Auge behalten, damit der Kranz auch schön gleichmäßig rund wird und nicht seine Form verliert – so brauch man an den Außenrändern z. B. immer längere und kräftigere „Sträußchen“ als an den Innenrändern.  Pro Durchgang bindet man grundsätzlich in drei Etappen: Zunächst wird die Außenseite des Kranzes bedeckt, dann die Mitte und schließlich die Innenseite. Anschließend wird der Draht auf der Unterseite durchgezogen und, wenige Zentimeter versetzt, von Neuem begonnen; bis der Kranz fertig ist.

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Am Ende angekommen, zieht man den Draht noch einmal fest, schneidet ihn etwas länger ab und verdrahtet ihn gut. Evtl. entstandene kleine Lücken und Unregelmäßigkeiten können im Nachhinein noch kaschiert werden, indem man geziehlt einzelne Zweige zurecht schneidet und an der betreffenden Stelle damit „nachsteckt“.  Tipp: Um die Haltbarkeit des Kranzes zu verlängern und ihm darüber hinaus einen schönen Glanz zu verleihen, kann man ihn nach dem Binden großzügig mit Haarspray einsprühen.

Ist der Kranz fertig gebunden, kommt der vielleicht schönste Teil: Das Verzieren mit Kugeln, Kerzen, Figuren, Glitzer oder was immer das Herz begehrt. In mein diesjähriges Modell habe ich beispielsweise Baumflechten und Anissterne mit eingearbeitet:

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Hier noch ein paar Inspirationen aus den letzten Jahren:

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Viel Spass dabei!

Leuchtende Eichelhütchen

Theoretisch gesehen ist Weihnachten nicht mehr allzu weit entfernt. Praktisch betrachtet bin ich noch nicht mal richtig im Herbst angekommen – das muss an dem wunderschönen, sonnigen September liegen, den wir in diesem Jahr hatten. Aber Vorsorgen schadet ja nicht. Bald beginnt die Adventskranz-Saison und überhaupt kann so ein bißchen weihnachtlicher Glanz hier und da nicht schaden. Die hier vorgestellte Idee hatte ich letztes Jahr auf einem Herbstspaziergang. Unter einer alten Eiche lagen Unmengen Eichelhütchen an denen ich nicht vorbeigehen konnte. Ohne zu wissen, was genau ich damit anstellen würde, nahm ich ein paar mit…

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Die Eichelhütchen müssen trocken und sauber sein. Mit einer Gemüsebürste lassen sich Sand- und Erdreste gut entfernen. Wurmstichige Exemplare bitte gleich aussortieren. Dann mit einem feinen Pinsel und goldener Acrylfarbe die Innenseiten der Hütchen bemalen und trocknen lassen. Damit die Farbe gut deckt sollten zwei Durchgänge reichen. Die Hütchen lassen sich wunderbar in Gestecke und Kränze einarbeiten. Aber auch ganz pur, z. B. in eine Schale oder ein Tablett mit Kerzen gegeben, verfehlen sie ihre dekorative Wirkung nicht. Natürlich kann man die Hütchen auch mit jeder anderen Farbe bemalen. Silber, Kupfer oder andere Metallic-Töne sind in der glanzvollen Weihnachtszeit aber besonders schön anzusehen.

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Herbstlicher „Upcycling“-Türkranz

Heute wieder ein Kranz. Ein herbstlicher Türkranz, um genau zu sein. Wie man aus der Historie meiner Beiträge erkennen kann, haben Kränze es mir besonders angetan. Sie passen eigentlich in jeder Jahreszeit und sind lange haltbar. Außerdem kann man sie immer neu variieren und erfinden.

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Dieser hier ist ganz spontan entstanden und ich stelle ihn deshalb vor, da er fast ausschließlich aus Materialien entstanden ist, die ansonsten in den Müll oder auf den Kompost gewandert wären. Wenn man ihn so sieht, mag man es kaum glauben, aber bis auf ein Grundgerüst aus Efeuranken stammen alle Komponenten aus verwelkten Blumensträußen.

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Gerade im Herbst werden Blumensträuße oft mit Hagebutten, Beeren, Kornähren, Zweigen, Lampionblumen oder sogar kleinen Kürbissen bereichert. Auch das immergrüne Blattwerk ist langlebig und trocknet wunderbar ein. Während also die Blumen nach ein paar Tagen vor sich hin darben, halten sich die anderen Komponenten oft noch Wochen oder Monate.

Nach einer Geburtstagsfeier waren große Mengen dekorativer Materialien zusammengekommen, die ich unmöglich alle wegwerfen konnte. Daher habe ich sie in diesen Kranz eingearbeitet und mit dem Rest die Blumenkästen dekoriert. Ich habe nicht einmal neuen Blumendraht gebraucht – der in den Sträußen vorhandene war absolut ausreichend.  Auch habe ich nur ca. 30 Minuten für den Kranz gebraucht. Schnell ging es also auch noch.

Aus ein paar Efeuranken (mit Blättern) habe ich einen Rohling gefertigt und ihn mit dem restlichen Immergrün, Hagebutten, Zweigen, Lampionblumen und Hypericum-Beeren verdrahtet. Eine Manschette aus Rattan (ebenfalls in einen Blumenstrauß eingebunden) wurde zum Schluss noch unter dem Kranz befestigt. Die einzelnen Rattan-Ästchen stehen heraus und geben dem Kranz so noch mal eine etwas „wildere“, sehr natürliche, Note. Eine einfache Kordel diente als Aufhänger. An dem herbstlichen Türkranz aus „Upcycling“-Materialien wird man jetzt noch eine ganze Weile Freude haben.

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Kürbislichter

Für das allmählich abnehmende Licht entschädigt uns der Oktober mit viel buntem Laub und anderen, farblichen Sinnesreizen. Kürbisse zum Beispiel. Mit ihren vielen verschiedenen Formen und intensiven Farben sind sie immer ein Hingucker in der allmählich trister werdenden Herbstlandschaft. Dass man sie gut mit Kerzen und Beleuchtung kombinieren kann,  sieht man jedes Jahr zu Halloween. Allerdings muss die Kürbis-Deko nicht immer spooky und aufwendig sein. Mit Zierkürbissen und Teelichtern kann man im Handumdrehen eine hübsche Dekoration für die herbstliche Festtafel zaubern.

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Man sucht sich dazu ein paar Zierkürbisse aus, die einen guten Stand haben. Dann sticht man mit einem scharfen, kleinen Messer ein etwa Teelicht-großes Loch aus dem Kürbis aus. Das Loch sollte nicht zu groß sein, damit das Teelicht nicht im Kürbis „versinkt“. Das Licht sollte gut sitzen. Dann nur noch die Kerzen anzünden und die Stimmung genießen 🙂

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Ganzjähriger Kranz für den Außenbereich

Dieser Kranz hat mich wirklich sehr begeistert. Ich habe über die Jahre hinweg schon einige gemacht, aber in der Art war noch keiner dabei. Der Kranz entstand ganz spontan – eine Freundin hatte etwas Ähnliches auf einem Markt gesehen und war begeistert. Daraufhin wurden wir tätig.

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Das Beste daran: Ausnahmslos alle Materialien haben wir draußen gefunden oder wir haben Dinge verwendet, die man sonst wegwerfen würde. Der Kranz ist so konzipiert, dass er das ganze Jahr draußen stehen kann und allmählich immer mehr bewachsen wird.

Zunächst einmal haben wir mit einer Astschere etwa 30 cm lange Stücke von heruntergefallenen oder abgeschnittenen Zweigen geschnitten. Dabei handelte es sich um robuste Zweige von etwa 1 – 2, 5 cm Durchmesser. Diese wurden an ihren Enden übereinandergelegt und fest verdrahtet; insgesamt hatte der Rohling einen Durchmesser von etwa 80 cm.

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Es wurden solange einzelne Aststücke miteinander verdrahtet, bis der Kranz eine gute Stabilität hatte und die Form ausgewogen und Rund erschien. Daran anschließend haben wir die Form noch mit Korkenzieherhasel optimiert. Mit den geschwungenen Korkenzieher-Ästen kann man aber nicht nur die Symmetrie verbessern, sondern auch zusätzliche Stabilität schaffen. Ich habe die Äste in diesem Fall nicht extra verdrahtet, sondern im Grundgerüst festgesteckt – das hat prima funktioniert. Aus kleinen alten Plastikblumentöpfen habe ich dann fast unsichtbare Töpfchen für die Hauswurz gemacht, die den Kranz perspektivisch bewachsen soll. Dazu wurden die Töpfchen abgeschnitten und innen und außen mit braunem Backpapier (!) umwickelt. Durch die Löcher im Boden wurde dann alles gut verdrahtet und das mini-Töpfchen in einer passenden Ecke fixiert. Nun noch Erde in die Töpfchen und ein paar kleine Hauswurz- und Efeu-Ableger darauf gesetzt: Fertig.

Zu guter Letzt habe ich dann noch ein wenig Moos eingearbeitet und damit vor allem die Stellen, an welchen der Draht allzu sichtbar war,  kaschiert. Ein paar Rindenstücke vom Waldspaziergang und ein paar kleine Äpfel von der Obstwiese machten den Look perfekt (will man den Kranz dauerhaft sich selbst überlassen, müssen die Äpfelchen natürlich irgendwann wieder entfernt werden).

Entstanden ist ein wirklich schöner und natürlicher Kranz, der dauerhaft Terrasse und Balkon ziert. Ganz besonders stimmungsvoll macht er sich auch mit ein paar weißen Kerzen in der Mitte oder einem großen Windlicht.

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Herbstkränze aufhübschen

Ja, es ist soweit. Es wird wieder Herbst. Zugegeben: Die jährliche Umstellung auf kürzere Tageslicht-Phasen, Nebel und Kälte gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber der Herbst liefert auch Vieles, was sich mit ein bisschen Geschick im Handumdrehen zu wunderschöner Deko verarbeiten lässt. Auf diese Weise holen wir uns die Natur ins Haus und erfreuen uns noch ein wenig länger an ihr.  Mein immer wiederkehrender Favorit ist dabei der Kranz. Hierbei greife ich entweder auf klassisches Kranzbinden zurück oder auf die hier bereits beschriebene Version mit den Efeuranken. Diese Efeuranken-Kränze sind erstaunlich haltbar und können sehr lange wieder verwendet werden. Mit ein paar Handgriffen lassen sie sich darüber hinaus schnell in eine völlig neue Version verwandeln. Wie einfach das geht, zeige euch an diesem Exemplar aus dem letzten Jahr:

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Der Kranz war seit seiner Entstehung vor einem Jahr bei jeder Witterung draußen – dafür sieht er immernoch dekorativ aus. Natürlich ist er hier und da ein wenig brüchig geworden und einige Ranken haben sich gelöst und stehen heraus. Ich suche mir daher in einem ersten Schritt ein paar, möglichst lange, Efeuranken um den Kranz noch einmal damit zu fixieren. Allzu brüchige Teile nehme ich vorher heraus oder schneide sie ab. Ob ihr die Efeublätter entfernt oder nicht, hängt davon ab, wie ihr euren Kranz gestalten wollt – in diesem Fall habe ich einige wenige an den Ranken belassen:

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Nachdem der Kranz nun wieder mehr Stabilität hat, kann mit der eigentlichen Deko begonnen werden. Ich finde meine Inspiration dafür oft  bei Spaziergängen. Je nach dem, was die Natur mir anbietet, fallen meine Kränze immer etwas unterschiedlich aus. Was eigentlich immer hübsch aussieht und sich mit fast allem kombinieren lässt, sind die Zweige des Korkenzieherhasel. Aber auch Moos, Zweige mit Flechten, leuchtende Beeren und Früchte, farbige Blätter, Nüsse – die Kombinationsmöglichkeiten sind vielfältig. Ich habe mich hierbei für das entschieden, was mir mein Garten offeriert hat und herausgekommen ist eine fast schon winterlich anmutendes Arrangement in grün-weiß.

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Korkenzieherhasel, Hopfen, Schneebeeren, Efeublüten und ein paar Flechten, die ich mit ein paar Handgriffen auf den Kranz drapiert habe. Zunächst verschlingt man dabei die Korkenzieherhasel-Zweige in den Efeuranken. Man achte dabei auf die Stabilität – soll der Kranz lediglich als liegende Deko dienen, dann reicht es, wenn die Zweige festgeklemmt werden. Wer den Kranz aufhängen möchte, sollte die Zweige zusätzlich an nicht sichtbaren Stellen mit dünnem Draht fixieren. Ebenso verhält es sich mit den anderen Deko-Materialen, die in einem zweiten Schritt angebracht werden. Wichtig ist, immer die Form des Kranzes und die Ausgewogenheit der einzelnen Komponenten im Auge zu behalten: Beeren, Zweige und Blüten sollten die runde Form optisch gut unterstützen und ihre Verteilung auf dem Kranz sollte ausgewogen sein.

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Mit einem Windlich in der Mitte beleuchtet so ein Kranz Terrasse und Balkon auch dann noch, wenn die Sonne bereits am untergehen ist. Hübsch sind sie natürlich auch im Innenbereich. Ich verwende sie gerne als „Obstschale“, indem ich Früchte in die Mitte lege.

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Viel Freude beim Nachmachen!

Kränze aus Efeuranken

Efeu ist für viele eine typische Friedhofspflanze. Wo man ihn hinsetzt wuchert er unerbittlich alles zu und außer in der Weihnachts- und Trauerfloristik findet er eher selten Anwendung. Wie gesagt: Er wuchert. Und so darf man als Efeubesitzer jedes Jahr zusehen, dass man den immergrünen Krabbler im Zaum hält. Beim Schnitt fallen nicht selten Unmengen langer Efeuranken an, die dann oft auf dem Kompost oder im Häxler entsorgt werden. Eigentlich ist es schade drum, denn aus Efeuranken kann man wunderschöne Basiskränze für Deko aller Art herstellen. Sogar ganz ohne weiteres Zubehör! Man brauch eigentlich nur jede Menge Efeuranken und etwas Zeit. Empfindliche sollten bei der Entblätterung der Ranken allerdings Gartenhandschuhe tragen – ich persönlich mache es ohne.

Zunächst 8 bis 10 lange Efeuranken entblättern und ineinander verschlingen:

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Das Prinzip ist eigentlich einfach: Immer neue Ranken hinzunehmen und die abstehenden Enden damit umwickeln:

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Die Enden dieser „Fixierranken“ dann in den Zwischenräumen feststecken und wieder mit neuen Ranken umwinden. Der Kranz wird so allmählich immer umfangreicher und fester:

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Die hier gewählte Variante nimmt einige Zeit in Anspruch und ist am Schluss sehr fest. Man kann beispielsweise eine dicke Kerze hineinstellen oder den Kranz, wie hier, einfach und schlicht an Fenster oder Haustür befestigen:

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Auch ansprühen oder natürlich mit Blüten, Bändern, etc. aufpeppen wäre möglich. Man kann den Kranz aber auch sehr viel lockerer winden und mit weniger Ranken. Da er dann natürlich nicht so fest wird, muss man ihn unter Umständen stellenweise mit kleinen Drahtstückchen oder Kordel befestigen, damit die Enden der Ranken nicht zu sehr herausstehen. Diese Variante geht aber deutlich schneller und man benötigt auch nicht so viele Ranken (Bilder folgen). Allerdings finde ich diese Kränze auch ganz ohne zusätzliche Dekoration sehr hübsch. Und das Tollste: Sie halten ewig und bekommen eine richtig schöne Patina mit der Zeit. Einen habe ich bereits im dritten Jahr. Er steht bei Wind und Wetter draußen auf der Fensterbank und wird – jeder Jahreszeit entsprechend – immer ein bißchen neu dekoriert.

 

 

Jetzt Strohblumen ernten

Ja, es ist erst August und ja, der Sommer ist noch längst nicht vorbei. Dennoch ist jetzt erfahrungsgemäß die beste Zeit um schon mal die ein oder andere Beigabe für wunderschöne Herbstgebinde sicherzustellen. Zum Beispiel die klassische Strohblume. Altbacken und total von gestern? Zugeben: Auch mir kommen dabei immernoch die Bilder von verstaubten Sträußchen in der Oma-Vitrine. Muss aber nicht sein. Man kann die Strohblume mit ein bißchen Kreativität ganz wunderschön kombinieren. Ohne Oma, ohne Staub. Versprochen.

Jetzt, wenn es noch relativ trocken ist, ist erfahrungsgemäß die beste Zeit zum Ernten. Nässe und Regen setzen den Blümchen nämlich ordentlich zu und dann kann man sie nicht mehr verwenden. Also am besten bei Trockenheit abernten und sich dabei nur auf die Knospen und die jungen Blüten konzentrieren:

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Grüne Blätter entfernen und zuhause am besten an einem trockenen, nicht allzu hellen, Ort auf ein Papier legen. Die Blüten öffnen sich nun in den nächste nTagen und Wochen noch etwas; weshalb man auch geschlossene Blüten verwenden sollte. Die bereits geöffneten sehen nach kurzer Zeit alt und müde aus. Übrigens kann man das auch mit Hortensienblüten machen. Viele Sorten (gerade die rot-grünen) werden praktisch überhaupt nicht braun und sehen dann ganz wunderbar in Weihnachtsgestecken aus. Aber gut: Bis dahin ist jetzt wirklich noch Zeit.

Die Blümchen lassen sich dann gut in einigen Wochen als kleine Farbtupfer in Herbstgebinden einsetzen. Dazu komme ich dann zur gegebenen Zeit. Hier schon mal ein kleines Beispiel vom letzten Jahr:

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Übrigens: Strohblumen waren unseren Vorfahren eher als „Immortellen“ (also „Unsterbliche“) bekannt. Dieser Name klingt bedeutend poetischer als „Strohblume“. Interessant finde ich auch, dass in Theodor Fontanes Roman Irrungen und Wirrungen die Immortelle Erwähnung findet und von einem „Blumenfräulein“ als „ganz aus der Mode“ bezeichnet wird. Fontanes Text ist von 1891: Offenbar war die Strohblume also schon immer irgendwie out.

 

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